Korbach(pm). MdL Claudia Ravensburg(CDU) besuchte gemeinsam mit der CDU Vorsitzenden Carola Iske-Krebs aus Korbach und der Kreistagsabgeordneten Katharina Tils das Stadtkrankenhaus in Korbach. Personalleitung und Prokuristin Anne Bülling sowie Pflegedienstdirektor Andreas Nerowski stellten das Krankenhaus während eines kleinen Rundgangs vor. Die kommende Krankenhausreform war eines der Hauptthemen. Insbesondere macht man sich in Korbach große Sorgen, ob auf die speziellen Belange der Versorgung im ländlichen Raum ausreichend Rücksicht genommen wird. Auch wurde an Hand von mehreren Beispielen über die bürokratischen Hürden bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland informiert. Ein weiterer Schwerpunkt war die Besichtigung der Geburtsstation. Claudia Ravensburg war bereits im Vorfeld mit der leitenden Hebamme Irene Rudersdorf-Wilke über die Situation der Hebammen ins Gespräch gekommen, die sie dann auch nach Korbach eingeladen hatte.
Beeindruckend fanden die Besucherinnen die familiäre und harmonisch gestaltete Umgebung in den Kreißsälen, welche einen Wohlfühlfaktor verströmt und dennoch die Sicherheit eines gut ausgestatteten Krankenhauses bietet. Im Beisein des Chefarztes der Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. med. Ioannis Tsitlakidis wurden vor allem Möglichkeiten besprochen, wie man den Hebammenberuf attraktiver machen kann. Schließlich fragen die Babys nicht nach Arbeitszeiten. Eine Hebamme im Kreißsaal hat häufig Nachtschichten und muss auch am Wochenende ihren Dienst leisten. Viele Hebammen entscheiden sich in der Vor- und Nachsorge zu arbeiten und fehlen somit in den Entbindungsstationen. Claudia Ravensburg berichtete, dass unter der Leitung des Sozialministeriums ein „Runder Tisch Hebammen“ Maßnahmen erarbeitet, wie die Arbeit der Hebammen rund um die Entbindung attraktiver gestaltet werden kann. Neben dem Projekt des geförderten Wiedereinstiegs ist besonders auch der „Hebammengeführte Kreißsaal“ ein Modell, das den Hebammen mehr Eigenständigkeit und Entscheidungskompetenzen gibt. Eine Besonderheit des Stadtkrankenhauses Korbach ist die Babyklappe, in welcher Mütter ihre neugeborenen Babys anonym abgeben können. Die leitende Hebamme Irene Rudersdorf-Wilke berichtete, dass diese bereits zwei Mal genutzt wurde, eines der Kinder wurde später sogar von der leiblichen Mutter wieder angenommen.