Der Edersee – Attraktives Urlaubsziel bei jedem Wasserstand

Hemfurth-Edersee(od). Statt immer wieder auf wenig Wasser im Stausee hinzuweisen, sollte man sich für die Stärken der Ferienregion Edersee einsetzen. So der Tenor bei einem Treffen der Touristik Service Waldeck-Ederbergland, dem Edersee-Marketing und dem Nationalpark. Mit verschiedenen Konzepten wollen die Touristiker und der Nationalpark den Tourismus rund um See weiter ausbauen. Als besonders „kontraproduktiv“ bezeichnete der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Touristik Service Waldeck-Ederbergland(TSWE) Karl-Friedrich Frese einen Fernsehbeitrag in den Tagesthemen am vergangenen Mittwoch. Der Bericht suggeriere den Menschen: “Bleibt weg!“ .

„Dabei,“ so Claus Günther vom Edersee-Marketing, „informieren sich die Gäste schon im Vorfeld, sehen anhand der Webcams den See, aber auch über die vielen, attraktiven Angebote in der Region“. Der Bad Wilder Bürgermeister und Klaus-Dieter Brandstetter, TSWE-Geschäftsführer machten deutlich:“ Wir unterscheiden uns sehr deutlich von der Weser-Region: Wir haben auch bei sehr wenig Wasser sehr viel am Edersee zu bieten“. „Ruhe und Erholung in unberührter Natur sucht eine großes Gruppe von Urlaubern. Deswegen kommt man in die Region“, auf diesen Umstand wies Jutta Seuring vom Nationalpark Kellerwald-Edersee hin. Seuring weiter:„ Für die Gruppe bietet der niedrige Wasserstand zusätzliche Naturerlebnisse, denn niedrigem Wasserstand finden Natururlauber hier das größte Seggenried in Europa abseits des Donaudeltas, zudem erinnert ein voller Edersee an norwegische Fjorde, im leeren See wandert man wie durch norwegische Täler“.

Zu den Plänen der Touristiker gehört das Zurückdrängen des „motorisierten Individualverkehrs“ – kurz MIV – genauso wichtig wie möglichst viel Wasser in der Hauptsaison. Erste Details zum Verkehrskonzept nannte Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese. Ein Schwerpunkt: der Radverkehr. Das geplante, neue Verkehrskonzept wurde vor wenigen Tagen bei Staatssekretär Jens Deutschendorf im hessischen Wirtschaftsministerium vorgestellt. Die Reaktion dort empfand Frese als „sehr positiv. „Man unterstützt unsere Vorstellungen“, sagt er. Unter anderem wird durch das das Ministerium geprüft , wie zeitliches oder abschnittweise Sperren der Randstraße rechtlich möglich ist . Auf Unterstützung durch das Land setzt Frese auch beim Radwegebau entlang von Landesstraßen, um Lücken im Netz zu schließen. TSWE-Aufsichtsratsmitglied Ralf Gutheill:„ Wir wollen den ÖPNV ausbauen, beispielsweise durch Shuttle-Busse, die in kurzer Taktung oder auf Anforderung verkehren, damit soll auch für den Gast ohne Auto die Urlaubsregion erschlossen werden“. Denkbar sind große Park-and-Ride-Parkplätze in der Außenzone mit dem Kern des Urlaubsgebietes am Edersee verbinden. Mit dem Parkticket erwirbt zugleich den Fahrschein für den ÖPNV. In neuen Bussen soll es möglich sein, wie in Zügen, bei Bedarf das Fahrrad oder Pedelec bequem mitzunehmen. Je näher ein Pkw-Stellplatz am Edersee liegt, desto deutlich teurer könnte dort künftig das Parken werden, um Anreize zu setzen, das Angebot auch wahrzunehmen. Über die modernen Parkautomaten mit Digitaltechnik lassen sich diese Tarife an die jeweilige Verkehrsbelastung an einem Tag anpassen“. „Sollte der motorisierten Individualverkehr dadurch nicht zurück drängen lassen, muss auch darüber nachdenken, bestimmte Strecken ganz oder zu bestimmten Zeiten nur noch für Anlieger freizugeben“, so Brandstetter.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.