Wiesbaden(pm). Die gesundheitspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, fordert die Anerkennung von Nachbarschaftshelfern auch in Hessen. Sommer sagte am Donnerstag in Wiesbaden: „Die Pflegestärkungsgesetze des Bundes sind im Januar 2015 in Kraft getreten. Hessen hat danach drei Jahre gebraucht, um die Pflegeunterstützungsverordnung zu erlassen, die nötig war, um das Gesetz im Land umzusetzen. Und noch immer hat der größte Teil der Betroffenen Schwierigkeiten, Angebote zur Entlastung in Anspruch zu nehmen. Die vom Bundesgesundheitsministerium gewollte Entlastung kommt bei vielen betroffenen Familien in Hessen nicht an.“
Dies liege daran, dass beispielsweise Anbieter von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten zu hohe bürokratische Hürden nehmen müssten, so Dr. Sommer. Schnelle und unbürokratische Lösungen seien daher dringend notwendig, damit Pflegebedürftige und ihre Angehörigen mehr Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags bekämen. In vielen Fällen würden die Betroffenen die 125 Euro Entlastungsleistungen pro Monat gerne einsetzen, um beispielsweise den hilfsbereiten Nachbarn zu entschädigen, so Sommer. Sie sagte: „Eine Fahrt zum Arzt, Hilfe im Haushalt oder den Einkauf können Nachbarn ebenso gut leisten wie die Begleitung beim Spaziergang oder die Unterstützung bei einem Hobby.“ Zudem seien Nachbarn oft Menschen, zu denen man einen ganz anderen Bezug und Vertrauen habe.
Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern hätten deswegen die Nachbarschaftshilfen in ihren Landesverordnungen anerkannt. Dies fordert die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion auch für Hessen. „Die einfache und unbürokratische Anerkennung von Nachbarschaftshelfern zu ermöglichen, ist ein innovativer Weg und kann helfen, den Versorgungsengpass in den Unterstützungen im Alltag zu lindern“, so Daniela Sommer.