Kreisklinik Frankenberg bietet ab September Teleneurologie an
Frankenberg(nh/od) Mit einer besonderen Technik wird das Kreiskrankenhaus Frankenberg die Versorgung von Schlaganfall-Patienten künftig weiter verbessern. Gemeinsam mit dem Klinikum Kassel wird das Haus eine teleneurologische Abteilung in Frankenberg einrichten und ist damit Teil des neu gegründeten Netzwerks „Neuro-Netz Mitte“.
Das hochmoderne Verfahren ermöglicht es auch kleineren Kliniken ohne eigenständige neurologische Abteilung, durch eine speziell für die Medizintechnik zugelassene Datenübertragung eine Ferndiagnostik durchzuführen, per Videoschaltung. Ein Teleneurologe der Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH), die über eine überregional zertifizierte Schlaganfallspezialstation eine so genannte Stroke Unit verfügt, wird den Internisten des Kreiskrankenhauses künftig rund um die Uhr zur Verfügung stehen und sie bei der Untersuchung von Schlaganfallpatienten begleiten und anleiten. Das Kreiskrankenhaus ist damit Teil des Netzwerks „Neuro-Netz Mitte“, in dem das Klinikum Kassel noch weitere Krankenhäuser in Nordhessen teleneurologisch versorgt. „Das Neuro-Netz Mitte ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Versorgungsqualität der Patienten in Nordhessen durch intelligente Vernetzung und Kooperation des Klinikums Kassel mit den Krankenhäusern in der Umgebung verbessert werden kann“, sagt Karsten Honsel, Vorstandvorsitzender der Gesundheit Nordhessen (GNH) und Geschäftsführer des Klinikum Kassel. „Die Etablierung der Teleneurologie in unserem Haus bietet eine enorme Verbesserung der Diagnose und Therapie von Schlaganfallpatienten“, betont die Chefärztin der Medizinischen Abteilung Dr. Elisabeth Pryss. „Denn durch die Unterstützung der Kasseler Teleneurologen kann eine Diagnose deutlich schneller und präziser gestellt werden.“ Dies ermögliche wiederum eine schnelle Einleitung der therapeutischen Maßnahmen. Und verbessert damit nachhaltig den Genesungsprozess von Schlaganfallpatienten. „Im Akutfall gewinnen Patienten und Ärzte dadurch wertvolle Zeit. Denn beim Schlaganfall zählt jede Minute.“ Um das Angebot zu realisieren, hat die Klinik in der medizinischen Abteilung des Hauses spezielle Räumlichkeiten geschaffen. „Darüber hinaus werden wir in den nächsten Wochen die technischen Voraussetzungen einrichten und die Mitarbeiter schulen, damit wir ab Herbst diese Untersuchungsmethode in unserem Haus anbieten können“, sagt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Ralf Schulz. „Der Bedarf an solchen Diagnosemöglichkeiten ist da und steigt stetig an. Pro Jahr versorgen wir im Schnitt bereits über 200 Schlaganfallpatienten“, so Schulz weiter. „Daher ist die teleneurologische Untersuchung ein wichtiger und zukunftsweisender Baustein in der Erweiterung unseres medizinischen Angebots.“ Das werde sich sehr positiv auf die Behandlungsqualität auswirken.
Information der Redaktion: Mit dem FAST-Test können medizinische Laien typische Schlaganfall-Symtome überprüfen, denn beim Schlaganfall zählt jede Minute.
FAST-Test
Die Abkürzung “FAST” steht dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit) Im einzelnen sind damit folgende Aufgaben gemeint:
Face Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln
Arms Die betroffene Person soll beide Arme gleichzeitig heben und dabei die Handinnenflächen nach oben drehen
Speech Lassen Sie die betroffenen Person einen einfachen Satz nachsprechen
Time Sollte der Betroffene mit einer dieser Aufgaben Probleme haben, zählt jede Minute. Wählen Sie sofort den Notruf 112 und schildern Sie die Symptome.