Korbach(pm). Die Hessische Landesregierung hat das „Netzwerk gegen Gewalt“ mit der Aufgabe initiiert, gesellschaftliche Kräfte zu mobilisieren und Akteure der Gewaltprävention, wie Behörden, Schulen, Einrichtungen der Jugendhilfe, Eltern, Vereine, private Initiativen und engagierte Menschen in Hessen zu vernetzen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Berufsvorbereitung (BVB) des Berufsförderungswerks des Handwerks (BFH) der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg nahmen an der Schulung von Sascha Aschermann (Polizist aus Kassel und Leiter der Geschäftsstelle Nordhessen „Netzwerk gegen Gewalt“) und Andrea Franke (Ordnungsamt Korbach, Bereich Prävention) teil.
Die Fragen, „Wie verhindere ich es, in Gewaltsituationen zu geraten?“ und „Wie komme ich aus Gewaltsituationen heraus?“, standen im Mittelpunkt. Die Teilnehmer lernten anhand von authentischen Alltagssituationen verschiedene Möglichkeiten von Gewalt kennen. Unterschiedliche Übungen, einzeln oder in der Gruppe, haben Folgen von Gewalt erlebbar gemacht. Jeder Teilnehmende hatte Gelegenheit, das eigene Verständnis von Gewaltsituationen zu hinterfragen oder in Rollenspielen zu erfahren. Gemeinsam mit den Seminarleitern spielten Sven Pichel und Emily Bangert, sowie 5 weitere Jugendliche, als Unbeteiligte, eine Szene im Zug auf dem Weg von Korbach nach Kassel.
Während Sascha Aschermann, Emily und Sven ein pöbelndes Trio darstellten, die einer jungen Frau, namens Clara, die Brieftasche erleichtern wollten, stellte Andrea Franke in der Rolle der Clara das Opfer dar. Im Rollenspiel wurde klar, wie schwierig es sein kann, sich in bedrohten Situationen rechtzeitig oder überhaupt erst einzumischen oder zu helfen. Besonders gut war, dass sich die Laiendarsteller nach ihrer Inszenierung im Gespräch selbst detailliert reflektieren konnten, einmal aus Sicht des Täters, und dann aus Sicht des Opfers oder der neutralen Beobachtung als Außenstehender. Am Ende konnten alle Mitwirkenden feststellen, dass sie eine ganze Reihe von Möglichkeiten zu helfen kennengelernt hatten, ohne dass sie sich künftig selbst in Gefahr bringen müssen. Kontakt zum „Netzwerk gegen Gewalt“ der Hessischen Landesregierung unter https://netzwerk-gegen-gewalt.hessen.de/.