SHK-Handwerk mit neuem Ausbildungsberuf des Fachpraktikers

Bezahlbare Energie und sichere Versorgung für das Handwerk und ihren Kunden

Korbach(pm). Obermeister Guido Kalbe aus Korbach begrüßte die Mitglieder der Fachinnung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Waldeck-Frankenberg zur jährlichen Jahreshauptversammlung bei Firma FingerHaus GmbH in Frankenberg. Nach einer Betriebsbesichtigung durch die Produktionsräume von FingerHaus war Obermeister Kalbe froh, wieder eine Präsenzveranstaltung durchführen zu können. Guido Kalbe und sein Stellvertreter sowie Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses André Landskron stellten den neuen Ausbildungsberuf des Fachpraktikers SHK vor. Fachpraktiker/in für Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist ein Ausbildungsberuf für Menschen mit Behinderungen. Die 3- bzw. 3,5-jährige Ausbildung wird in Betrieben der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation durchgeführt. Die Ausbildung orientiert sich am anerkannten Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und soll das Gebot der Inklusion erfüllen. Ihre rechtliche Grundlage findet die Ausbildung in § 66 des Berufsbildungsgesetzes sowie in § 42r der Handwerksordnung.

Die Voraussetzung für die Ausbildung als Fachpraktiker/in im Ausbildungsbetrieb ist, dass der zuständige Ausbilder eine Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation für Ausbilder (ReZA) besitzt. Ein weiteres Thema auf der Innungsversammlung war die bezahlbare Energie und sichere Versorgung für das Handwerk. Doch, wie stellt sich die Lage aktuell dar? Welche Entlastungsmöglichkeiten gibt es? Und was können Betriebe tun? Es geht auch um Verantwortung der Handwerksunternehmen gegenüber ihren Kunden. „Betriebe und Beschäftigte des Handwerks sehen sich aktuell mit stark steigenden Energiepreisen sowie einer unsicheren Energieversorgung konfrontiert. Laut einer aktuellen ZDH-Sonderumfrage berichten 65 Prozent der Handwerksbetriebe von einem Anstieg ihrer Energiekosten“, so Obermeister Kalbe. „Die Versorger haben im erheblichen Maße die Bezugspreise für Strom, Öl und Gas erhöht. Wir als Handwerksbetriebe können in den wenigsten Fällen diese Preissteigerungen an unsere Kunden weitergeben. Die Politik muss rasch und entschieden handeln, damit der Schaden für das Handwerk und die Wirtschaft in Deutschland nicht eskaliert“, betont Kalbe.

Obermeister Kalbe wirbt zudem für den Verein „Klimaneutrales Waldeck-Frankenberg“ und ruft auf, mitzumachen. Das Ziel des Vereins: Klimaneutralität für den Landkreis Waldeck-Frankenberg bis 2035 herstellen und diese langfristig sichern. „Das Handwerk spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Klimawende. Der Ausbau von Erneuerbaren Energien sowie die Erhöhung der Energieeffizienz sind dabei zentral für das Gelingen des Klimaschutzes. Gemeinsam für unsere Region und für unsere zukünftigen Generationen“, so Kalbe. Weitere Themen waren das Projekt „Zukunftsfähige Berufsschule“. Die Ausbildungszahlen sind aktuell stark genug, um den Schulstandort in Waldeck-Frankenberg zu bestätigen. Das heißt aber auch, dass die Unternehmen aufgerufen sind, um Auszubildende zu werben, einzustellen und die Ausbildung im Betrieb attraktiv zu gestalten.

Studiendirektor Jürgen Neumeier von den Beruflichen Schulen stellte das Projekt zur „Erprobung der Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung“ (BÜA) vor. Das primäre Ziel der BÜA ist es, Schülerinnen und Schüler bereits nach einem Schuljahr – mit einem Hauptschulabschluss – in ein passgenaues Ausbildungsverhältnis zu vermitteln. Diejenigen, die einen Ausbildungsberuf anstreben, für den der mittlere Bildungsabschluss benötigt wird, können diesen im zweiten Jahr der BÜA erwerben und dann die passende Ausbildung beginnen. Hierzu findet eine enge Verzahnung der Schulen, der Schulsozialarbeit, den Betrieben, der örtlichen Agentur für Arbeit und den Kammern statt. Im Anschluss überreichte Obermeister Kalbe Jürgen Wilke aus Willingen und Peer Starost aus Diemelstadt Urkunden für das 25-jährige Meisterjubiläum. Informationen rund um das SHK-Handwerk in Waldeck-Frankenberg gibt es bei der Kreishandwerkerschaft unter Telefon: 05631/9535 100 oder Mail: info@khkb.de.

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