Winter ist auf Arbeitsmarkt angekommen: Arbeitslosenquote steigt deutlich auf 4,3 Prozent

Korbach(pm). Saisonüblich hat die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Korbach im Januar einen Satz nach oben gemacht: In den beiden Landkreisen Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg waren 7924 Arbeitslose gemeldet, das sind 648 mehr als im Dezember (plus 8,9 Prozent) und 1326 mehr als vor einem Jahr (plus 20,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 4,3 Prozent. Im Dezember hatte sie bei 3,9 Prozent gelegen, vor einem Jahr bei 3,5 Prozent. Als „saisonal normal“ bezeichnet Uwe Kemper, Leiter der Korbacher Agentur für Arbeit, die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. „Im Januar ist immer ein Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen festzustellen, so auch in diesem Jahr.“ Dabei spielten neben der Witterung beispielsweise auch zum Jahresende auslaufende Verträge eine Rolle. Entsprechend sei im Januar die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) deutlich stärker gestiegen als im Bereich des Bürgergeldes (Sozialgesetzbuch II, bisher Grundsicherung). Auffällig ist laut Kempers Worten, dass der Anstieg der neuen Arbeitslosmeldungen gegenüber Dezember moderater ausfalle als in den vergangenen Jahren. Dies könne ein Hinweis darauf sein, dass die Unternehmen an ihrer Belegschaft festhielten. Allerdings seien beim Vergleich mit den Vorjahren die deutlichen Pandemie-Auswirkungen in den vergangenen Wintern zu berücksichtigen. Bei den einzelnen Personengruppen hatten die Jüngeren das stärkste Plus gegenüber Dezember zu verzeichnen (plus 150 Personen bzw. 21,7 Prozent), gefolgt von den Männern (plus 466 bzw. 11,8 Prozent), den Personen ab 50 Jahren (plus 268, bzw. 10,6 Prozent), den Frauen 182 (plus 5,5 Prozent) und den Ausländern (plus 142, plus 5,3 Prozent). Die Zahlen für die beiden Rechtskreise: Im Rechtskreis SGB III waren im Agenturbezirk 3241 Menschen arbeitslos gemeldet, 505 mehr als im Vormonat (plus 18,5 Prozent) und 98 mehr als vor einem Jahr (plus 3,1 Prozent). Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) waren 4683 Arbeitslose registriert, 143 mehr als im Dezember (plus 3,1 Prozent) und 1228 mehr als im Januar 2022 (plus 35,5 Prozent). Die Langzeitarbeitslosigkeit im Agenturbezirk ist im Januar um 75 Personen auf 1744 gestiegen, das sind 130 weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Januar erneut gesunken auf jetzt 2105 (minus 61, minus 2,8 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 1661 Stellen (minus 44,1 Prozent). Die Zahl der neuen Kurzarbeits-Anzeigen liegt im Januar mit 13 Betrieben im gesamten Agenturbezirk auf niedrigem Niveau (Stichtag 25. Januar), im Dezember waren es 35 neue Anzeigen gewesen. Davon können bis zu 237 Personen betroffen sein (Dezember: 529 Personen).

Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Januar 3677 Menschen arbeitslos gemeldet, 319 mehr als im Dezember (plus 9,5 Prozent) und 600 mehr als vor einem Jahr (plus 19,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt von 3,9 auf 4,2 Prozent, das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand im Landkreis liegt mit 1031 um 52 niedriger als im Dezember und um 982 niedriger als im Januar 2022.

Korbach mit Bad Wildungen: 1681 Personen ohne Arbeit waren im Januar in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 162 mehr als im Dezember (plus 10,7 Prozent) und 194 mehr als vor einem Jahr (plus 13,0 Prozent). Die Quote erhöht sich von 3,7 auf 4,1 Prozent, das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Frankenberg: 1136 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 110 mehr als im Vormonat (plus 10,7 Prozent) und 235 mehr als im Januar 2022 (plus 26,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg liegt bei 4,0 Prozent, das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als im Dezember und 0,9 Prozentpunkte mehr als im Januar 2022.

Geschäftsstelle Bad Arolsen: 860 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 47 mehr als im Dezember (plus 5,8 Prozent) und 171 mehr als vor einem Jahr (plus 24,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,3 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent (Januar 2022: 3,9 Prozent).

Landkreis Schwalm-Eder. 4247 Arbeitslose waren im Januar im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 329 mehr als im Dezember (plus 8,4 Prozent) und 726 mehr als im Vorjahresmonat (plus 20,6 Prozent). Die Quote liegt bei 4,3 Prozent (Dezember 4,0 Prozent, Januar 2022 3,6 Prozent). 1074 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 9 weniger als im Dezember und 679 weniger als im Vorjahr.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg: 1981 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 105 mehr als im Dezember (plus 5,6 Prozent) und 339 mehr als im Vorjahr (plus 20,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich von 4,0 auf 4,3 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent.

Geschäftsstelle Melsungen: In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Januar 1085 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 106 mehr als vor vier Wochen (plus 10,8 Prozent) und 194 mehr im Jahresvergleich (plus 21,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich von 3,9 auf 4,3 Prozent, das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als im Januar 2022.

Geschäftsstelle Schwalmstadt: 1181 Menschen auf Jobsuche zeigt die Januar-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Dezember ein Plus von 118 (11,1 Prozent) und gegenüber dem Vorjahr von 193 (plus 19,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 3,7 Prozent gelegen.

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