Ansturm auf Edersee-Atlantis: Einbahnstraßenregelung könnte Entlastung bringen

Rubikbild: Aseler Brücke

 

Waldeck/Vöhl/Edertal(nh). „Wenn sich ein ähnliches Besucheraufkommen auch in Zukunft abzeichnet, müssen wir uns Gedanken machen“ kommentierte Edertals Bürgermeister Klaus Gier die Verkehrszustände rund um den Edersee vor drei Wochen. Diesen Ansatz greifen die FDPFraktionen der Edersee-Anrainergemeinden Waldeck, Edertal und Vöhl auf.

 Tausende Besucher mühen sich vor allem an den Wochenenden in langen PKW-Kolonnen, um den Edersee und das „Edersee-Atlantis“ zu besuchen. Zwar ist der allererste Ansturm überstanden, die Gemeinde Vöhl hat z.B. durch Ausweisung zusätzlicher Parkflächen an der Aseler Brücke und insbesondere durch gezielte Beschilderung eine Verkehrslenkung und –entlastung erreicht, gleichzeitig bleibt die Situation direkt am See problematisch, stellt Martin Merhof, Fraktionsvorsitzender der FDP Waldeck, fest und lobt gleichzeitig zusammen mit Heinrich Heidel, Vöhl, das schnelle handeln der Verantwortlichen rund um die Aseler Brücke. „Wir dürfen jetzt nicht den überaus positiven Werbeeffekt für den See durch eine unkoordinierte und damit ärgerliche Verkehrs- und Parksituation für Ort gefährden. Wenn ich nach zwei Stunden Anreise nochmals die gleiche Zeit benötige, um direkt an den See zu kommen oder sogar einen Parkplatz zu ergattern, ist mir der Spass am Entdecken bereits zu großen Teilen vergangen“ ergänzt Annegret Schultze-Ueberhorst, Edertal. Die drei FDP-Politiker schlagen deshalb vor, zumindest an Wochenenden über Einbahnstraßenregelungen am See nachzudenken. „Wenn man ab der Ampel-Anlage in Hemfurth an der Sperrmauer vorbei in Richtung Abzweig Waldeck und vom Parkplatz Bericher Stein in Richtung Nieder-Werbe eine Einbahnstraßenregelung gelten ließe, wäre nicht nur eine grundsätzliche Entlastung und Lenkung des Verkehrsaufkommens erreicht, es entstünde auf dem nicht benutzen Fahrstreifen auch ein nahezu 10km langer zusätzlicher Parkraum.“ Die Erreichbarkeit von Waldeck-West wäre nicht eingeschränkt, wildes Parken und Blockieren von Ausfahrten und Rettungswegen könnten vermieden werden.

Die Sperrung der B251 im Bereich Freienhagen führt zusätzlich dazu, dass sich nahezu der gesamte Anreiseverkehr aus Richtung Kassel auf die Zufahrt zum See über Affoldern konzentriert, ebenso die Abfahrt. Mit einer Einbahnstraßenregelung könnte diese Situation deutlich entschärft werden. Ab Nieder-Werbe könnte sich dann der Abreiseverkehr wieder über die sonst üblichen Wege verteilen. Gleichzeitig mahnt die FDP eine bessere
Beschilderung der Atlantis-Sehenswürdigkeiten an, auf den Hinweispylonen an den Straßenrändern sind diese nicht vermerkt. In Herzhausen und Vöhl weisen großformatige Schilder auf die Zufahrten zur Aseler Brücke hin. Im Bereich der Stadt Waldeck sind dies derzeit nur die Hinweise in der Größe von Straßenschildern direkt an der Ederseerandstraße. Auf den direkten Zufahrtsstraßen, etwa an den Kreuzungen in Sachsenhausen, Waldeck oder Nieder-Werbe fehlen solche Hinweise gänzlich. „Die Beschilderung in Vöhl orientiert sich am Atlantis-Flyer der Edersee-Touristik. Die dort gebräuchliche Nummerierung kann ebenso ihren Beitrag zur Verkehrslenkung leisten wie z.B. ein zusätzliches Anbringen von QR-Codes. Beifahrer oder Kinder auf der Rücksitzbank könnten so mit ihren Smartphones die notwendigen Informationen oder den Atlantis-Flyer quasi im Vorbeifahren abrufen“ kann sich Merhof vorstellen. Die beiden Tourismusunternehmen der Anrainergemeinden müssten hier schnell koordinierte und abgestimmte Abhilfe leisten. „Wenn der Tagestourist mit der berechtigten Hoffnung auf einen Parkplatz und mit weniger Staus zum Edersee gelangt und durch die örtliche Beschilderung genau weiß, wo er hinmuss, wird er sich nicht nur den Ruinen sondern ganz entspannt auch den Angeboten der örtlichen Gastronomie und Tourismuswirtschaft oder der Edersee-Schifffahrt zuwenden und ggf. auch über einen längeren Urlaub am See nachdenken“ sind sich Schultze-Ueberhorst, Heidel und Merhof sicher. Ein weiterer Nebeneffekt einer Einbahnstraßenregelung z.B. ab spätem Freitagabend wäre gegebenenfalls  auch die Abschreckung derjenigen Motorrad- und Quadfahrer, die das berechtigte Ruhebedürfnis der Edersee-Anlieger und -Urlauber durchaus erheblich stören: „Wenn man nach einer ersten Krawallfahrt ab Sperrmauer erst wieder die Schleife über Waldeck-Buhlen-Affoldern fahren muss, um sie zu wiederholen, vergeht vielleicht die Lust an der Provokation.“

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