Nur namenlose Menschen verschwinden aus dem Gedächtnis

Plastik mit 160 Namen Vöhler Juden eingeweiht

Vöhl(od). Nur namenlose Menschen verschwinden aus dem Gedächtnis, deswegen wurde auf dem jüdischen Friedhof in Vöhl eine Gedenktafel eingeweiht. Die von dem Künstler Christian Schnatz gestaltete Plastik zeigt stilisierte Grabsteine und 160 Namen Vöhler Juden, die einst auf diesem Friedhof ihre letzte Ruhe fanden, aber auch an die deportierten und ermordeten Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurde gedacht. Eröffnet wurde die Einweihungsfeier mit einem Musikstück, gespielt von Sahra Küpfer und Ingo Stolz sowie Gebeten in hebräischer und aramäischer Sprache, gesprochen von Sahra Küpfer.

Der Vorsitzenden des Fördervereins Vöhler Synagoge, Karl-Heinz Stadtler begrüßte die Gäste, darunter eine Abordnung der Vöhler Patenkompanie aus Frankenberg, Landrat Jürgen van der Horst, Vöhls Bürgermeister Karsten Kalhöfer, Ralf Gutheil, Vorsitzender Region Kellerwald-Edersee e.V. und Regionalmanagerin Lisa Küpper, ebenfalls Region Kellerwald-Edersee e.V. sowie den Künstler Christian Schnatz aus Dorfitter, der die Plastik geschaffen hat. An der Plastik, gefertigt aus massivem Stahl und mit Beton fest im Boden verankert, sind auf Tafeln umlaufend die Namen von 160 Vöhler Juden angebracht, denn viele Grabstein existieren nicht auf dem Judenfriedhof in Vöhl. Die jüdischen Mitbürger waren normaler Bürger der gemeinde Vöhl, in Vereinen und Organisationen tätig, bevor ihre Namen durch die Nazis getilgt wurden.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.