Diabetesteam im Stadtkrankenhaus rät: Blutzucker regelmäßig kontrollieren

Diabetes bleibt oft lange unerkannt

Korbach(pm). Laut aktuellem Bericht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (kurz: DDG) haben in Deutschland mindestens 8,7 Millionen Menschen einen Typ-2-Diabetes und 32.000 Kinder- und Jugendliche sowie 340.000 Erwachsene einen Typ-1-Diabetes. Und etwa zwei Millionen Menschen leiden in Deutschland an Diabetes, ohne es zu wissen. Daher raten die Verantwortlichen im Diabeteszentrum des Stadtkrankenhauses zu regelmäßigen Blutzuckerkontrollen. Das Diabeteszentrum ist zertifiziert durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (kurz: DDG) und richtet sich an alle Betroffenen der so genannten Zuckerkrankheit, egal ob Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2. „Der demographische Wandel, sowie die unzureichende Abdeckung mit diabetologischen Schwerpunktpraxen in ländlichen Regionen macht die Versorgung der betroffenen Patienten immer schwieriger“, so Dr. Frank Reinhardt, Chefarzt Allgemeine Innere/Gastroenterologie. Als Diabetologe und Leiter des Diabeteszentrum DDG weiß er, wie wichtig Kooperationen für eine umfassende Patientenversorgung sind. „Wir sind daher froh, dass wir als zertifiziertes Diabeteszentrum DDG in Kooperation mit der diabetologischen Schwerpunktpraxis „Nephrologisches Zentrum Nordhessen“ in Korbach eine hochqualifizierte stationäre, sowie ambulante Behandlungsmöglichkeit bieten zu können.“ Welchen Nutzen Patienten und Angehörige davon haben und was die Besonderheiten eines Lebens mit der Stoffwechselerkrankung sind, erläuterten Dr. Frank Reinhardt und Steffen Weber, Diabetologe im Nephrologischen Zentrum Nordhessen anlässlich des Weltdiabetestages im Korbacher Bürgerhaus. Ein Höhepunkt bildete der Vortrag von Kickboxweltmeisterin Anja Renfordt: selbst von Diabetes Typ 1 betroffen zeigte sie eindrucksvoll auf, dass solch eine Diagnose auch ein Neuanfang sein kann und keinesfalls eine „Sackgasse“ sein muss. Patienten, Interessierte und Angehörige hatten die Möglichkeit in Fachgesprächen individuelle Problematiken zu klären, neues Wissen zu sammeln und sich in einer großen Industrieausstellung selbst über Neuerungen in der Technologie zu informieren.

Im Stadtkrankenhaus Korbach steht Patienten mit Diabetes mellitus ein hochqualifiziertes Team aus Diabetologen und Diabetesberaterinnen zur Verfügung. „Es ist uns wichtig, jedem Patienten die bestmögliche Behandlung, Beratung und Schulung zu ermöglichen. Dabei ist es unerheblich in welcher Abteilung und mit welcher Erkrankung die Aufnahme erfolgte. Hierfür entwickeln wir uns stetig weiter und freuen uns auch über den modernen Schulungsraum, welchen wir im vergangenen Jahr für unsere Patienten schaffen konnten“, so Vanessa Genth, Diabetesberaterin DDG im Stadtkrankenhaus. Bis zur ersten Diagnose leben Betroffene im Schnitt schon acht Jahre mit der „Zuckerkrankheit“, ohne es zu bemerken. „Diabetes verursacht lange Zeit keinerlei Schmerzen und mögliche Symptome wie ein vermehrtes Durstgefühl, häufige Infektionen und juckende Haut werden nicht gleich mit Diabetes in Verbindung gebracht“, informiert Judit Bakó, Diabetesberaterin DDG im Stadtkrankenhaus. Regelmäßige Blutzuckertests können helfen, die Erkrankung frühzeitig festzustellen, zu therapieren und bestenfalls Folgeerkrankungen zu verhindern. „Sofern bei einem Blutzucker- oder Urintest erhöhte Werte festgestellt werden, sollte zunächst der Hausarzt konsultiert werden. Dieser kann ggf. weitere Maßnahmen einleiten“, rät Diabetologe Steffen Weber.

Ebenso sinnvoll ist es daher, die regelmäßigen ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen zu nutzen. „Denn gerade der Diabetes Typ 2 bleibt lange unerkannt“, weiß auch Diabetologe der diabetologischen Schwerpunktpraxis, Dr. med. Hans Christian Gries. Im Nephrologischen Zentrum Nordhessen, das eng mit dem Diabeteszentrum im Stadtkrankenhaus zusammenarbeitet, werden auch Patienten mit Schädigungen an der Niere behandelt. Ein zu hoher Blutzuckerspiegel schädigt besonders die kleinen Blutgefäße im Körper, beispielsweise an den Nieren, aber auch die Netzhaut der Augen. Ebenso können Herzinfarkt und Schlaganfall die Folge sein. „Doch dazu muss es nicht kommen“, erklärt Dr. Reinhardt. „Gerade bezüglich des Diabetes mellitus Typ 2 kann man eine Menge tun, um das Risiko dieser Stoffwechselerkrankung zu minimieren.“ Im Stadtkrankenhaus Korbach wird jedem Patienten im Rahmen seiner stationären Aufnahme routinemäßig Blut abgenommen und unter anderem auch der Blutzuckerspiegel bestimmt. „Dabei stellen wir bei unseren Patienten täglich erhöhte Blutzuckerwerte fest, ohne dass sie bislang davon wussten“, so Dr. Reinhardt. Der nächste Korbacher Weltdiabetestag ist für den 11. November 2023 unter dem Motto: „Diabetes & Diabetisches Fußsyndrom: Wenn das Fundament zerbricht“, im Bürgerhaus Korbach geplant.

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