Helfen wo die Not am größten ist

Neuer Verein RIMA unterstützt notleidende Familien und eine Schule in Syrien

Mengeringhausen(pm). Im Nordwesten Syriens herrscht noch immer Krieg. Die übriggebliebenen Kämpfer der Revolution wehren sich gegen das Regime Assads. Assad wird von Russland militärisch unterstützt. Von Norden aus besetzt die Türkei syrisches Gebiet und kämpft gegen die Kurden. Inmitten alledem gibt es ungezählte Familien, die zwischen feuchten Wänden frieren und kein Geld für Nahrung, Kleidung und Medikamente haben. Klaus Tschierschky und Matthias van der Minde aus Mengeringhausen haben mit mehreren dieser Familien Kontakt aufgenommen und sie mit Geldspenden unterstützt. Zustande kommen solche Kontakte über eine junge Syrerin in Istanbul, Fatema – Rufname Rima -, und einen jungen syrischen Journalisten, Jamel. Mit beiden konferieren Tschierschky und van der Minde regelmäßig. Jamel begibt sich mit laufender Handykamera zu den Familien. Auch eine Schule in Idlib wird so unterstützt: Sie kümmert sich um junge Waisen und Kinder mit kriegsbedingten Amputationen an Armen und Beinen oder weiteren Behinderungen, möglicherweise Spätfolgen von Giftgas-Angriffen gegen die Zivilbevölkerung.

Mit dem neu gegründeten Verein RIMA wollen die beiden Mengeringhäuser die finanzielle Hilfe auf mehr Schultern verteilen. Im Vorstand unterstützt werden sie von Jens Nasemann aus Vöhl und Ieva Karpovic aus Twistetal. Beide bringen viel Erfahrung bei der praktischen Hilfe notleidender Menschen mit. Oberst a.D. Jürgen Damm, Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes, leitete die Gründungsversammlung. Er und viele andere Gründungsmitglieder sind bereits gemeinsam aktiv in der Arbeitsgruppe #RegionGegenRassismus des Netzwerks für Toleranz Waldeck-Frankenberg. Violetta Bat, Koordinatorin des Netzwerks, freut sich, dass der Verein RIMA nicht nur mildtätig gegenüber notleidenden Menschen in Syrien und anderswo sein will, sondern auch gemeinnützig in der Heimat Waldeck-Frankenberg. Die Arbeit von RIMA könne zeigen, dass jede und jeder von uns mit bescheidenen Mitteln etwas Menschliches tun könne; dies stärke auch das Bewusstsein dafür, wie wenig selbstverständlich unser eigenes demokratisches Zusammenleben in relativem Wohlstand sei und wie sehr hierfür stets von Neuem gekämpft werden müsse.

Voraussichtlich in ein paar Wochen wird RIMA in das Vereinsregister eingetragen sein und die Mildtätigkeit und Gemeinnützigkeit zuerkannt bekommen. Dann wollen Vorstand und Gründungsmitglieder überall auf Mitglieder-Werbung gehen. Schon der Mindestbeitrag von einem Euro pro Monat kann helfen. „Die Syrerinnen und Syrer haben jahrelang für Freiheit und Demokratie gekämpft – und doch verloren. Es ist das Mindeste, dass wir etwas von unserem Wohlstand teilen und damit vielleicht einer Familie in Idlib oder anderswo ein bisschen Würde, Hoffnung und Anerkennung zurückgeben können“, so Tschierschky und van der Minde.

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