Baustart für die nächste Brücke für Frankenberg

Frankenberg(pm). In Frankenberg wird eine weitere Fußgänger- und Radwegebrücke über die Eder gebaut. Die Brücke wird Teil einer neuen Wegeverbindung, die zwischen Otto-Stoelcker-Straße (Höhe Wildparkweg) und Hengstfurt entsteht. Der Radweg aus Richtung Schreufa führt dann schon im nächsten Jahr dort über den Fluss. Der Radweg bindet einerseits Schreufa nahmobil an die Innenstadt an, andererseits auch den touristisch attraktiven Wildpark an den Hessischen Fernradweg R6 und den Eder-Radweg, die beide dort verlaufen.


„Wir haben uns entschlossen, mehr für die Nahmobilität zu tun“, bekräftigte Bürgermeister Rüdiger Heß gleich zu Beginn des Pressetermins zum Baustart an der Brücke vor Vertretern von Verwaltung, Politik, Bau- und Planungsfirmen. „Darum haben wir am 2. Juli 2020 das Radverkehrskonzept beschlossen.“ Das werde jetzt nach und nach umgesetzt – durch Anbindung der Stadtteile an die Kernstadt und den Ausbau der Wegeverbindungen, auch für den Tourismus. Die neue Ederbrücke wird rund 80 Meter lang und vier Meter breit. Die Kosten dafür liegen laut Planung bei 3,3 Millionen Euro. In der Summe enthalten ist auch die Erneuerung von zwei kleineren Holzbrücken entlang des Radwegs. Rund 80 Prozent der Kosten fließen über Fördergelder von Bund und Land wieder zurück an die Stadt. „Die Bedingung für die Förderung war, dass wir schnell sind. Und wir waren schnell“, bestätigte Heß stolz. Bis Ende August 2023 soll die Brücke fertig sein. Der nötige Wegebau folgt danach.
Wie die erst Anfang 2022 gebaute Ederbrücke zwischen großer und kleiner Wehrweide wird auch die neue Brücke in Holzbauweise gefertigt. 250 Kubikmeter heimisches Fichtenholz werden in der Brücke verbaut, das entspricht etwa 250 Tonnen CO2. Der Belag besteht aus Betonfertigteilen. „Im Holz der Brücke ist mehr CO2 gebunden, als die Betonteile freisetzen, damit ist sie mehr als klimaneutral“, erläuterte Holzbau-Pionier Frank Miebach, dessen Ingenieur-Büro bereits die Wehrweidenbrücke geplant hat und auch für die dritte „Schwester“ zur Anbindung des Ederdorfs verantwortlich zeichnet. Diese wird mit 95 Metern sogar noch ein Stück länger.


Weil man sich mit dem Brückenbau in einem sensiblen Bereich bewegt, erfolgt extra eine baubiologische Begleitung, außerdem einige Kompensationsmaßnahmen. Im Brückenbau selbst werden Nisthilfen für Wasseramseln angebracht, auch die Mündung des Finsterbachs wird in diesem Zuge renaturiert. „Um negative Auswirkungen auf den Hochwasserschutz zu vermeiden, wird als Ausgleich für den verlorengegangenen Retentionsraum eine entsprechende Flutmulde angelegt“, erläuterten Fachbereichsleiter Karsten Dittmar und Axel Sobirey vom Planungsbüro Wagu. Auch EGF und Abwasserwerk nutzen die Baumaßnahmen, um neue Versorgungsleitungen mitzuverlegen. „Ich halte es für nachhaltig, in einem Projekt viel zu verbinden und damit die eigene Infrastruktur zu verbessern“, erklärte EGF-Geschäftsführer Jens Nehl.

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