Korbach(pm). Die FDP-Fraktion im Kreistag kritisiert die Regelung der Kreisverwaltung, dass in Sporthallen des Landkreises kein warmes Wasser zum Duschen mehr zur Verfügung gestellt wird. Die Begründung, dass dies zur Energieeinsparung notwendig sei, lassen die Liberalen nicht gelten. „In politischen Reden über alle Lager hinweg wird immer betont, dass wir bei Bildung und Ehrenamt nicht sparen sollen – wenn dieser Satz in der Krise nicht gelten soll, dann war er auch vor der Krise nichts Wert“, betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bastian Belz.
„Selbstverständlich gibt es angesichts des Krieges und der daraus folgenden Energiekrise einen wachsenden gesellschaftlichen Konsens zum Energiesparen. Viele Menschen schränken ihren privaten Energieverbrauch bereits ein und auch im öffentlichen Raum ist die Notwendigkeit zur Einsparung vielerorts sichtbar. Nun kann man daraus zwei Schlussfolgerungen ziehen: 1. Dann müssen die Sportler und Schüler aber auch oder 2. Wir tun das auch, damit Bildung und Sport weiter funktionieren können. Wir sehen hier klar Zweiteres als stärkstes Argument“, erläutert Fraktionsvorsitzender Jochen Rube. Hinzu komme, dass das Einsparpotenzial – ins Verhältnis gesetzt – überschaubar sei und somit über diese Maßnahme kein großer Effekt erzielt werden könne. Rund 2/3 der Energieausgaben des Landkreises werde durch den
Betrieb der Schulen erzeugt – „und das ist auch richtig und wichtig so“. ZuBildung gehöre sehr wohl auch die Möglichkeit, sich fit zu halten. Darüber hinaus leisteten (Sport-)vereine einen unbezahlbaren Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft – und das in einer Zeit, in der die Belastungsproben für unser Land und die Krisenängste der Menschen gefühlt täglich zunehmen.
„Schülerinnen und Schüler sowie Sportvereine, in denen meist junge Menschen aktiv sind, haben in den Corona Jahren auf vieles verzichten müssen und dürfen nicht wieder die großen Verlierer der Krise sein“ ergänzt Bastian Belz. „Wir werden uns im Kreistag dafür einsetzen, dass die derzeitigen Sparregelungen ausgesetzt werden, so dass in den Sporthallen wieder warmes Wasser zur Verfügung steht. Bis dahin haben wir einen echten Überblick über die Kosten und können prüfen, ob diese Maßnahme wirklich notwendig ist,“ so Rube abschließend.(od)