Technische Hochschule Mittelhessen auch nach Bad Arolsen?

Korbach(pm). Landrat Jürgen van der Horst informierte die SPD-Kreistagsfraktion in einem Gespräch über neue Entwicklungen und Pläne. Er sprach zunächst über die Aufstellung des Haushaltes 2023. Da die Orientierungsdaten vom Land wieder spät geliefert worden seien, könne der Haushalt in der Novembersitzung des Kreistages nicht mehr eingebracht werden, sondern, wie in den letzten Jahren auch schon, erst in der Dezembersitzung und damit erst in der ersten Sitzung im Jahr 2023 beschlossen werden. Die Fraktionsmitglieder sprachen mit dem Landrat weiter über Themen wie erneuerbare Energien am Beispiel EWF bzw. VEW oder Domanium, die Schulpolitik des Landkreises oder die zukünftige Finanzierung des Kreiskrankenhauses Frankenberg.


Eingehender wurden die Gespräche beim Thema Technische Hochschule Mittelhessen (THM). Der Landrat informierte die Genossen und Genossinnen darüber, dass das Neubauprojekt der THM in Frankenberg auf dem Weg sei. Gemeinsam mit dem Planungsbüro, mit Studium Plus, der THM und der Stadt Frankenberg solle das Leistungsverzeichnis erstellt und dann die Ausschreibung fertig gestellt werden. Es solle ein PPP-Projekt ausgeschrieben und dann geprüft werden, ob das oder ein Bau in Eigenregie billiger sei. Der Plan sei, dass dann Ende 2023 das Parkhaus von der Stadt Frankenberg abgerissen werde und es Anfang oder Mitte 2024 mit dem Bau losgehe. Positiv nahmen die SPD-Abgeordneten die Idee des Landrats auf, neben Frankenberg und Bad Wildungen Bad Arolsen als dritten Standort der THM ins Auge zu fassen. Das THM-Projekt ist ein gutes Modell, das duale Studiengänge in enger Verzahnung mit den Unternehmen in der Region anbietet. Das spricht die jungen Leute an, die einen kurzen Weg zur Arbeit und zum Studium haben wollen, die nicht in die Universitätsstadt umziehen wollen, weswegen es nur in einem bestimmten Radius um den Universitätsstandort funktioniert. Bad Wildungen und Frankenberg decken hier den Süden und die Mitte des Landkreises bereits ab.

Im Nordkreis mit den angrenzenden Gebieten aus Ostwestfalen besteht hier allerdings noch Bedarf und in Bad Arolsen steht mit dem Gelände des Berufsbildungswerks, wenn dieses ausgezogen ist, bereits ein Campus zur Verfügung. Van der Horst informierte darüber, dass bereits mit den Kommunen und der Wirtschaft im Nordkreis und in Ostwestfalen gesprochen worden sei, dass es im Spätherbst noch eine große Informationsveranstaltung geben solle und dass dann mit den interessierten Betrieben über Einzelheiten gesprochen werden solle. Die Fraktion war sich mit dem Landrat einig, dass die drei THM-Standorte sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen sollen. „Bad Arolsen müsste dann einen anderen Schwerpunkt und andere Studiengänge haben als Frankenberg oder Bad Wildungen“, so van der Horst. „Die Korbacher wären dann in der Mitte zwischen diesen drei Standorten und könnten sich das für sie passende aussuchen,“ ergänzte der Fraktionsvorsitzende Kalhöfer-Köchling, „wir von der SPD-Fraktion können uns die THM in Bad Arolsen auf dem Gelände des Berufsbildungswerks sehr gut vorstellen und sehen eine Ansiedlung dort als mehr als adäquaten Ausgleich für den Weggang des Berufsbildungswerkes an. Damit würde ein Standortvorteil für viele Betriebe in dieser Region geschaffen.“

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