Patientensicherheit gibt es nur mit guten Arbeitsbedingungen und sicherer Medikation

Wiesbaden(pm). Der Welttag der Patientensicherheit ist ein globaler Gesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Jedes Jahr soll auf vermeidbare Schäden im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht werden. Zum Tag der Patientensicherheit am morgigen Samstag sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer: „Patientensicherheit hat höchste Priorität. Das ethische Gebot bei Behandlungen, keinen Schaden anzurichten, ist so alt wie die Medizin selbst. Patientinnen und Patienten müssen darauf vertrauen können, dass der behandelnde Arzt alles unternimmt, um Schaden abzuwenden und Fehler zu vermeiden. Diesem Anspruch versuchen Ärztinnen und Ärzte jeden Tag aufs Neue nach bestem Wissen und Gewissen gerecht zu werden – wie im Genfer Gelöbnis des Weltärztebundes festgeschrieben, dass die Gesundheit des Patienten oberstes Gebot des ärztlichen Handelns sein soll.“

In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Sichere Medikation“. „Richtig dosiert und angewendet, können Medikamente Erkrankungen behandeln oder vorbeugen. Bei einer falschen Dosierung oder Anwendung können Medikamente ersthafte Schäden oder Wechselwirkungen verursachen. Leider kommt es aber immer wieder zu Medikationsfehlern.“ Nicht alle Medikationsfehler seien schwerwiegend, allerdings gingen laut Studien ca. 200.000 Krankenhauseinweisungen jährlich auf Medikationsfehler zurück. Experten forderten ein ‚Closed Loop Medication Management‘ einzuführen und den Medikationsprozess zu digitalisieren, damit Medikationsfehler verringert werden könnten. Medikamente können anhand der Verordnung dabei in kleine Einheiten verpackt und mit den wichtigsten Daten wie Name der Patienten, Einnahmezeitpunkt und –dauer und der Wirkstoffe versehen werden. Die Fehlerquote in diesem System sei äußerst gering. Zudem sei es immer wichtig, die Aufmerksamkeit der im Gesundheitswesen Beschäftigten für die Risiken der Medikamentengabe zu schärfen. Etwa die Hälfte aller arzneimittelbezogenen Krankenhausaufnahmen sei vermeidbar.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer. Foto:pr

„Wichtig ist, dass Qualität und Patientensicherheit als vorrangiges Ziel in der gesundheitlichen Versorgung und als Leitgedanke bei der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens verstanden wird. Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, werden hohe Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gesundheitsversorgung gestellt. Wir wünschen uns eine Stärkung und die Unterstützung von interdisziplinären und multiprofessionellen Vorkehrungen, v. a. die Stärkung des Personals und verbesserte Arbeitsbedingungen. Mit guten Arbeitsbedingungen und genügend Zeit für die Aufgaben und anvertrauten Menschen, lassen sich ebenso Fehler vermeiden“, ist sich Sommer sicher. Durch Stress und Momente der Unaufmerksamkeit könnten Fehler entstehen. Daher sei eine Entlastung des seit Jahren stark belasteten Personals dringend geboten. Untersuchungen wiesen zudem darauf hin, dass die Mortalität in Krankenhäusern mit besonders wenigen Pflegekräften höher als in gut ausgestatteten Kliniken sei.

„Gerade deshalb ist es so wichtig, dass nicht am Personal gespart, für gute Arbeitsbedingungen gesorgt und klare Standards sichergestellt werden. Deshalb werde ich als gesundheitspolitische Sprecherin auch nicht müde und fordere auch am Welttag der Patientensicherheit an hessischen Krankenhäusern Personalmindeststandards, die den Bedarf (Berufsgruppen und Qualifikationen, Erkrankungsschwere der zu versorgenden Patienten und Art der Station) berücksichtigen, damit genügend Personal und Zeit für den Patienten zur Verfügung steht“, so  Sommer.

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