Baunatal/Waldeck-Frankenberg(pm). Eine besondere Ehrung durfte FDP-Kreisvorsitzender Jochen Rube am 3. August vornehmen: Der ehemalige Regierungspräsident Dr. Ernst Wilke ist seit 50 Jahren Mitglied des FDP-Kreisverbands Waldeck-Frankenberg. Zur Übergabe der Urkunde und der Theodor-Heuss-Medaille in Gold fanden sich Abordnungen der FDP Korbach und der FDP Baunatal bei Dr. Wilke in dessen Haus in Baunatal zu Kaffee und Kuchen ein. Dabei ergab sich mit dem mittlerweile 92-Jährigen ein reger Gedankenaustausch. „Es ist für mich faszinierend, mit welcher Klarheit und Weitsicht Dr. Wilke bis heute das politische Geschehen analysiert und kommentiert“, erklärte Jochen Rube, „in seinem jahrzehntelangen Wirken u.a. als Referent im hessischen Landwirtschaftsministerium, stellvertretender Präsident des hessischen Landesamts für Landwirtschaft, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel und Leiter des Thüringer Landesverwaltungsamtes hat er große Verdienste für die Liberalen, für die Landwirtschaft und vor allem für unsere Region erworben. Er ist ein großes Vorbild für uns alle und als Waldecker Urgestein seiner alten Heimat stets verbunden.“
Wilke dankte für die Anerkennung und gab der Runde zahlreiche Anekdoten und Erkenntnisse aus seinem politischen und gesellschaftlichen Wirken zum Besten, durchsetzt mit Zitaten aus Literatur und Geschichte – „ein rundum gelungener Nachmittag“ waren sich die Teilnehmer einig. Durch die staatliche Vollversorgungsmentalität vieler Menschen stehe die FDP traditionell immer in der Kritik, so Wilke, doch seien am Ende Vernunft und Freiheitsgeist die Triebfedern unseres Wohlstands, die standhafte politische Verteidiger bräuchten – „vielleicht heute mehr denn je“. Er habe Höhen und Tiefen miterlebt – Genscher, deutsche Einheit, Koalitionswechsel, Agrar-, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Wahlsiege und -niederlagen, „hessische Verhältnisse“, der ländliche Raum, der Druck von Rechts und Links -, alles in allem blicke er auf ein erfülltes Leben, dessen stete Grundzüge Landwirtschaft, Liberalität und das Waldecker Land nach wie vor seine Überzeugungen umrissen, so Wilke.
