Green Trails am Eisenberg: Landkreis übergibt naturschutzrechtliche Genehmigung an Zweckverband

Korbach-Goldhausen(pm). Der Bau der Green Trail-Strecke am Korbacher Eisenberg darf starten. Die naturschutzrechtliche Genehmigung hat der Landkreis im Rahmen eines Ortstermins in Goldhausen an den Zweckverband übergeben. Damit können ab sofort auch die Planungen für die Bauausschreibung beginnen. Jegliche Eingriffe in Natur und Landschaft bedürfen grundsätzlich einer  naturschutzrechtlichen Genehmigung. So auch der Bau der Green Trail-Strecken, die in der Großgemeinde Korbach rund um den Goldhäuser Eisenberg entstehen sollen. Der landschaftspflegerische Begleitplan für das Projekt wurde nach einem intensiven Abstimmungsprozess Anfang Mai offiziell beim Fachdienst Umwelt und Klimaschutz des Landkreises eingereicht. Nun wurde er durch die Untere Naturschutzbehörde genehmigt. Als erstes Projekt wird so demnächst in Korbach am Eisenberg ein Trail-Park rund um das Thema „Gold“ entstehen.

Mit der behördlichen Zustimmung darf der Zweckverband, der aus den 15 Mitgliedskommunen und dem Landkreis besteht, nun in die Planungen für die konkrete Bauphase einsteigen. „Hiermit setzen wir einen ersten Meilenstein in Sachen Green Trails“, freut sich der Bad Wildunger Bürgermeister Ralf Gutheil, der in seiner Funktion als Vorsitzender der Green Trails-Vorstands die naturschutzrechtliche Genehmigung entgegennahm. „Der Park in Korbach wird eine Art Blaupause für die weiteren entstehenden Parks in den anderen Gemeinden werden. Gemeinsam mit ihnen wird so mit rund 400 Kilometern das wahrscheinlich europaweit längste zusammenhängende Trail- und Bikestreckennetz entstehen.“


Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal: Alle Wege werden so angelegt, dass jeder sie radeln kann und vor allem jeder Spaß dabei hat – vom Kind bis hin zum aktiven Senioren. „So ist das Projekt nicht nur ein spektakuläres Angebot für begeisterte Biker, sondern auch ein herausragendes Beispiel für eine vorbildliche und zukunftsweisende interkommunale Zusammenarbeit“, ergänzt der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Karl-Friedrich Frese. Die Strecken sollen dabei so angelegt werden, dass sie nachhaltig und umweltfreundlich und möglichst wenige Eingriffe in die Natur erforderlich sind. Das entsprechende Konzept für Korbach hat der Fachdienst Umwelt und Klimaschutz des
Landkreises nun freigegeben. Die naturschutzrechtliche Eingriffsgenehmigung des Projektes befasst sich insbesondere mit den Themen Eingriffsvermeidung, Artenschutz, Kompensation und Regelungsinhalten zur Nachbewertung der Eingriffe im Sinne eines Monitorings. Das
bedeutet: Die Erhaltung von besonders geschützten Arten und Lebensräume steht dabei im Vordergrund. So haben beispielsweise vorhandene Horststandorte von europäisch geschützten Vogelarten oder das Vorkommen des Feuersalamanders zur Verlegung und
Anpassung von Trails geführt. Die funktionale Kompensation der Eingriffe erfolgt über den Verzicht der Nutzung in zwei Altholzbeständen am Eisenberg auf einer fünf Hektar großen Fläche.


Der weitere Zeitplan für den Trailpark am Eisenberg sieht vor, dass in den nächsten Wochen die europaweite Ausschreibung veröffentlicht wird, um qualifizierte Streckenbauer für den Bau der Green Trails zu finden. Der Baustart ist für Oktober 2023 geplant. Bis zum Sommer
kommenden Jahres sollen die Trails am Eisenberg befahrbar sein.

Hintergrund
Die Green Trails werden vom Zweckverband Green Trails geplant, gebaut und betrieben. Dem Zweckverband gehören 15 Kommunen (Bad Arolsen, Bad Wildungen, Battenberg, Diemelsee, Diemelstadt, Edertal, Hatzfeld, Korbach, Lichtenfels, Twistetal, Vöhl, Volkmarsen, Waldeck, Willingen sowie der Landkreis) an. In den 14 Städten und Gemeinden sollen nach und nach sogenannte „Trailparks“ aus rund 200 Kilometer neu gebauter Strecke entstehen. Diese Parks werden untereinander durch rund 200 Kilometer vorhandene Wege verknüpft. Ziel ist es, den Tourismus in der Region zu fördern, eine weitere Freizeitmöglichkeit für die Bevölkerung zu schaffen sowie Verständnis für ein gegenseitiges Miteinander, die Natur und ihre Lebewesen zu vermitteln. Viele Menschen haben bei den Worten „Trails“ oder „Trailparks“ Strecken vor Augen, bei denen nur sportlich begeisterte und erfahrene Mountainbiker ihren Spaß haben. lm Landkreis sollen Strecken gebaut werden, die es so noch nicht in dieser Region gibt. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sollen sich auf den Trails wohlfühlen und sie ohne Probleme fahren können. Die Green Trails stehen somit unter dem Motto „Trails für alle“. Dieses Motto ist aber nicht nur beim Befahren der Strecken relevant. Bereits bei der Planung gilt es, mit den verschiedensten Interessengruppen zu sprechen und Konflikte, die
gegebenenfalls an bestimmten Stellen im Wald vorkommen könnten, von vornherein zu umgehen. Da die Green Trails ein Naturerlebnis für seine Besuchenden darstellen sollen, gilt es auch auf die Natur zu achten und sie zu schützen. Bei der Planung, dem Bau und der Nutzung steht die Naturverträglichkeit ganz klar im Vordergrund.

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