Polizei warnt vor Betrugsmasche
Korbach(ots). Mit einer neuen Variante des Enkeltricks versuchen derzeit Betrüger bei überwiegend älteren Menschen Kasse zu machen. Während eine Seniorin den Betrugsversuch rechtzeitig erkannte, wurden eine 57-Jährige und eine 63-Jährige Opfer der Betrüger. Bei der Kommunikation mit den Opfern setzten die Betrüger den Messenger-Dienst WhatsApp ein. Vor Betrug mit dem Enkeltrick, die zumeist Menschen trifft, warnt die Polizei regelmäßig, daher ist diese Masche auch vielen bereits bekannt. Die Betrüger passen Ihre Betrugsmaschen aber ständig an. Ein aktuelles Phänomen ist in letzte Zeit im Landkreis Waldeck-Frankenberg häufiger bekannt geworden: Die Kriminellen nutzen den Messenger-Dienst WhatsApp, um ihre Opfer um ihre Ersparnisse zu bringen. Dies kann existenzielle Folgen für die oft älteren
Menschen haben. Die Täter geben sich über WhatsApp als nahe Verwandte aus und versuchen die Opfer zu Geldüberweisungen zu bewegen.
Die drei Fälle aus :
Ein Betrüger meldete sich mit einer Textnachricht per WhatsApp bei einer 72-jährigen Frau aus Korbach. Er schrieb ihr „Hallo Mama. Mein Handy ist kaputt und das ist meine neue Nummer. Schreib mir sobald du das gelesen hast“. Nachdem die angeschriebene Frau geantwortet hatte, fragte der angebliche Sohn, ob sie etwas Zeit habe und etwas für ihn tun könne. Anschließend schilderte er, dass ereinige offene Rechnungen habe und fragte, ob sie das für ihn bezahlen könne. Die Seniorin fragte nach der Höhe der Rechnungen und bekam als Antwort, dass sie fast 5.000 Euro per Echzeitüberweisung auf ein benanntes Konto überweisen soll. Nun wurde die Frau stutzig. Sie antwortete nur noch, dass sie das nicht tun könne, er solle sich telefonisch melden. Dies tat der Betrüger nicht. Die Seniorin hatte glücklicherweise nichts überwiesen und rief ihren „echten“ Sohn über die ihr bekannte Telefonnummer an. Der hatte weder ein neues Mobiltelefon, noch brauchte er Geld. Die Frau erstattete Anzeige bei der Polizei.
Nicht so glimpflich davon kamen zwei weitere Frauen aus Korbach
Eine 63-Jährige erhielt WhatsApp-Nachrichten ihrer angeblichen Tochter, in denen auch von einem defekten Handy und einer neuen Handynummer geschrieben wurde. Auch hier gab der Betrüger vor, eine finanziellen Engpass zu haben und bat um Sofortüberweisung von über 3.000 Euro. Die 63-Jährige glaubte, dass sie tatsächlich Kontakt mit ihrer Tochter hatte und überwies eine Summe von mehreren
hundert Euro auf das angegebene Konto. Erst nachdem sie Kontakt mit ihrer „echten“ Tochter hatte, wurde ihr bewusst, dass sie auf Betrüger hereingefallen war.
Ähnlich war es auch bei einer 57-jährigen Korbacherin. Auch ihr schrieb der Betrüger, dass er die Tochter sei und eine neue Handynummer habe. Die angebliche Tochter klagte darüber, dass ihr Handy kaputt sei und sie daher nicht an ihre Bank-App komme. Bis zu einer bestimmten Uhrzeit müssten zwei offene Rechnungen überwiesen werden. Da der Nachrichtenverlauf für die 57-Jährige plausibel war,
glaubte sie, dass sie tatsächlich Kontakt mit ihrer Tochter hatte. Sie erklärte später bei der Polizei, dass sie zu keiner Sekunde gedacht habe, dass es sich um einen Betrug handeln könnte. Daher überwies sie auch 2.000 Euro auf das von den Betrügern genannte Konto. Von der Überweisungsbestätigung machte sie, wie von den Betrügern gefordert, ein Foto versandte dieses an die vermeintliche Tochter. Erst danach rief sie ihre Tochter auf deren Festnetznummer an. Bei diesem Telefonat wurde schnell klar, dass sie Opfer von Betrügern geworden war.
Um nicht Opfer der Betrugsmaschen zu werden, empfiehlt die Polizei:
Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert
werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.
Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach.
Seien Sie misstrauisch gegenüber Geldforderungen egal, ob per Post, per E-Mail,
am Telefon oder über Messenger-Dienste wie WhatsApp.
Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten
Nachrichtendienstes.
Informieren Sie Ihre älteren Angehörigen über die Betrugsmaschen und stellen Sie
sich als Ansprechpartner für solche Fälle zur Verfügung – denn gut informierte
Menschen lassen sich nicht so einfach verunsichern und können Situationen
richtig einschätzen.