Heimische Betriebe verzichten 14 Tage auf ihre Azubis
Korbach/Bad Neuenahr-Ahrweiler(pm). Die Ausbilder Karl-Heinz Emde und Christoph Karl vom Korbacher Lehrbauhof der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg sind letzte Woche Montag mit 11 Azubis der heimischen Bau-Unternehmen des 2. Ausbildungsjahres Hochbaufacharbeiter und Maurer und des 2. Ausbildungsjahres Tiefbaufacharbeiter und Straßenbauer ins Hochwasser-Krisengebiet nach Bad Neuenahr-Ahrweiler gestartet. Vom Helfer-Camp Leimersdorf aus unterstützen sie beim Wiederaufbau der zerstörten Region. Die benötigten Maschinen stellen ebenfalls heimische Unternehmen und der Lehrbauhof.
Nach Eintreffen letzte Woche Montag mussten sich Emde und Team erst einmal orientieren. Im Helfercamp laufen pro Tag zwischen 700 bis 800 Anfragen ein. Emde selbst holt sich im Helfercamp die Aufträge, die zu seinem Team passen. Für die Azubis sind das alles Arbeiten, die zu ihrer Ausbildung gehören. Das Mauerwerk der massiven Häuser ist nicht trocken zu bekommen. Hier muss bis zu 3 Meter Höhe der Innen- und Außenputz komplett erneuert werden. Die Holzhäuser hingegen sind vollständig zerstört. „Das ist für die Hauseigentümer der blanke Albtraum“, berichtet Emde. „Es ist erschreckend, was hier los ist. Die Bilder im Fernsehen und in der Zeitung zeigen nur einen Bruchteil von den Auswirkungen der Flutwasserkatastrophe. In Wirklichkeit ist es weitaus dramatischer“, führt Emde weiter aus.
„Die meisten in dem Gebiet sind ohne Strom. Es werden händeringend Elektriker gesucht. Denn ohne Strom geht gar nichts“, so Emde. „Auch Baumaterialien und Baumaschinen sind knapp.“ „Unsere Azubis haben letzte Woche gesehen, was im Hochwassergebiet los ist. Es tut ihnen gut zu helfen. Daheim regt man sich oft über Kleinigkeiten auf. Die Menschen hier sind mehr als dankbar für die Hilfe“, bringt Emde es auf den Punkt.