Hebammenmangel in Hessen verunsichert werdende Eltern

Wiesbaden(pm). Der Hessische Landtag hat in einer Aktuellen Stunde über die Situation der Hebammen im Land debattiert. Sozialminister Kai Klose (Grüne) hatte vor wenigen Tagen ein Fachgutachten dazu vorgestellt. In der Plenardebatte sagte Dr. Daniela Sommer, die gesundheitspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag: „Die Geburt eines Kindes ist für immer mehr Eltern mit Ungewissheiten und unnötigem Stress.

Der Grund: Nur mit viel Glück sind eine Hebamme oder ein Entbindungspfleger zu finden. Wir weisen seit Jahren auf den Hebammenmangel hin, doch die Landesregierung hat ihn bis vor wenigen Tage, als endlich das Gutachten vorlag, standhaft geleugnet. Wir hoffen nun, dass die Landesregierung die Eltern nicht mehr mit ihren tausend Fragen und Sorgen und Nöten alleine lässt, sondern für eine flächendeckende Versorgung mit Hebammen und Geburtshilfe sorgt.“ Sommer kritisiert, dass das Gutachten bereits seit November letzten Jahres vorliege und noch nicht eine einzige Handlungsempfehlung oder Maßnahme entwickelt worden sei. Das Gutachten gehe davon aus, dass im Jahr 2030 rund 7.300 Geburten weniger zu verzeichnen seien und dass sich alleine dadurch das Betreuungsverhältnis von Hebammen zu Geburten in Hessen verbessere.

Sommer fragte: „Wo sind ihre Lösungen, um die Problematik jetzt anzupacken? Wir wollen und können nicht auf das Jahr 2030 warten, denn was wir brauchen, ist jetzt eine Abhilfe, eine Verbesserung für all jene, die derzeit und in naher Zukunft entbinden. Was ist mit den Jahren bis 2030?“

Die SPD-Gesundheitspolitikerin fordert Taten statt Ankündigungen: „Die Rahmenbedingungen sollten doch nicht gleich zu Beginn des Lebens eines Neugeborenen schlecht, sondern möglichst gut sein. Das steht in Ihrer Verantwortung und in Ihrer Macht, handeln Sie endlich, damit in Hessen werdenden oder frischgebackenen Eltern und ihren Kinder Hebammen flächendeckend und bedarfsgerecht als unersetzliche Stütze in der Vor- und Nachsorge zur Verfügung stehen.“

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