Zum Tode von Luise Schulte: Ihr Wirken galt dem Kampf gegen die Osteoporose

Frankenberg(Manfred Weider). Der Tod von Luise Schulte, Ehrenvorsitzende der Osteoporoseselbsthilfegruppe Frankenberg und Umgebung e.V. (OSHG) und Vorsitzende des Bundesverbandes Gesunde Knochen e.V. hat große Betroffenheit ausgelöst. Sie verstarb am 08. April 2020. Luise Schulte, Trägerin des Hessischen Landesehrenbriefs, zog 1994 mit ihrer Familie wegen der schlechten Luft im Frankfurter Raum nach Bromskirchen. Als Mitglied der SPD, engagierte sie sich hier sofort wieder in der Parteiarbeit. Ihr besonderer Einsatz lag auf sozialem Gebiet, dem Kampf für die gesundheitliche Sorge der Allgemeinheit. Ihr Leitsatz „Gemeinsam sind wir stark“ folgend, lud sie bereits am 14. November 1994 zu einer Versammlung ein, mit dem Ziel die Osteoporoseselbsthilfegruppe Frankenberg und Umgebung e.V. zu etablieren.

Als Betroffene, von der damals noch nicht als Krankheit anerkannten Osteoporose, wusste sie wie schwierig es für Osteoporosekranke war, Hilfe zu finden. Am 25. März 1995 wurde die Osteoporoseselbsthilfegruppe Frankenberg und Umgebung e.V. (OSHG) mit Sitz in Frankenberg (Eder) ein eingetragener, gemeinnütziger Verein. Sie selbst wurde zur Vorsitzenden gewählt. Im April 2017 gab sie aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz ab. Ihre unermüdliche Arbeit mit Ärzten, Behörden, Krankenkassen hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Osteoporose als Krankheit anerkannt wurde. Die Selbsthilfegruppe deckt mit ihrer Arbeit das breite Spektrum der Aufklärung, Prävention, Betreuung und Nachbehandlung auf dem Gebiet der Osteoporose ab, soweit eine Selbsthilfegruppe dies kann und darf.
Die Notwendigkeit der Arbeit der Selbsthilfegruppe zeigte sich sehr schnell am stetigen Wachsen der OSHG. Luise Schulte nahm die herausfordernde und arbeitsintensive Betreuung der betroffenen Menschen im angrenzenden Nordrhein-Westfalen und nördlichen Hessen auf sich und gründete bis 2006 an 11 Standorten Untergruppen mit heute 24 Trainingsgruppen.
Seit Jahren pendelt die Mitgliederzahl um 450 Personen.

Mit großer Kompetenz in der Verwaltung, Betreibung eines solch großen Vereins, guten fachlichen Kenntnissen sorgte sie stets für anerkannte Therapeuten, Übungsräume zur Durchführung des Funktionstrainings. Sie organisierte Vorträge, Veranstaltungen mit Kindern zur Vorbeugung. Die Anerkennung bei und Arbeit mit den Krankenkassen forderten starken eigenen Einsatz und Durchhaltevermögen. Die Verwaltung und Betreuung der Gruppen in den 11 Standorten Frankenberg (Eder), Battenberg, Bad Wildungen, Bad Zwesten, Fritzlar, Hallenberg, Felsberg, Medebach, Frankenau, Borken, Burgwald-Bottendorf war eine große logistische Herausforderung, die sie kompetent meisterte. Am 23.09.2004 gründete L. Schulte als Dachverband den Bundesverband Gesunde Knochen e.V. (BGK), dessen Vorsitzende sie bis zu ihrem Tod war. Der BGK vereinigt Selbsthilfegruppen in Sachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und vertritt diese gegenüber den Kassen. Beide Vereine halten als ihr Lebenswerk die Erinnerung an Luise stets wach.

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