Beratungen zu Kurzarbeit sehr gefragt

Arbeitsmarkt-Statistik spiegelt Lage vor Corona-Einschränkungen wider

Korbach(pm). Es hätte eine positive Nachricht sein können: Im Bereich der Agentur für Arbeit Korbach ist die Arbeitslosenquote im März um 0,3 Prozent auf 3,4 Prozent gesunken. 6400 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 402 weniger als im Februar. Allerdings beruht die Arbeitsmarkt-Auswertung der Arbeitsagentur für den März auf Zahlen zur Monatsmitte. Die Auswirkungen der Corona-Epidemie zeigen sich also noch nicht, sondern die Zahlen spiegeln die Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt direkt vor den umfassenden Einschränkungen des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens wider.
Inzwischen hat Corona auch den heimischen Arbeitsmarkt auf den Kopf gestellt, Arbeitgeber und Arbeitnehmer sorgen sich in vielen Branchen um ihre Existenzgrundlage. Bund und Länder haben mit ihren nachgeordneten Einrichtungen kurzfristig enorme Hilfspakete auf den Weg gebracht. So soll das verbesserte Kurzarbeitergeld Unternehmen bei Arbeitsausfällen helfen und zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit beitragen.

„Die heimischen Unternehmen nutzen dieses Instrument sehr intensiv. Die Anfragen zum Thema Kurzarbeit sind schlagartig in die Höhe geschnellt“, so Uwe Kemper, Leiter der Agentur für Arbeit Korbach. „Wir hatten innerhalb von zehn Tagen 1000 Beratungen zum Thema Kurzarbeitergeld.“ Die Unternehmen müssen geplante Kurzarbeit zunächst anzeigen und haben dann drei Monate Zeit, um die tatsächliche Kurzarbeit abzurechnen. Erst wenn dies erfolgt ist, liegen gesicherte Daten vor, in welchen Branchen wie viele Arbeitnehmer und in welchem Umfang in Kurzarbeit waren.
Auch wenn die Geschäftsstellen der Korbacher Arbeitsagentur nicht mehr für den Publikumsverkehr geöffnet sind, arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – in den Agenturgebäuden oder im Homeoffice – mit Hochdruck daran, alle Anliegen so schnell wie möglich zu erledigen. Kemper: „Wir haben intern in kürzester Zeit vieles umorganisiert, haben Mitarbeiter für neue Aufgaben geschult und eine neue lokale Hotline geschaltet. Wir setzen alles daran, um den Menschen ein guter Begleiter in dieser für alle extrem schwierigen Zeit zu sein und gleichzeitig die Gesundheit von Kunden und Beschäftigten zu schützen.“ Dies gelinge nur durch den herausragenden Einsatz aller Mitarbeiter, die derzeit große Flexibilität bewiesen.

Die anfänglichen Schwierigkeiten bei der telefonischen Erreichbarkeit seien inzwischen großenteils behoben, zu Spitzenzeiten sei dennoch möglicherweise etwas Geduld nötig. Kemper riet, auch die Randzeiten der von 8 bis 18 (Montag bis Freitag) geschalteten Hotlines sowie die Internetangebote der Bundesagentur zu nutzen (arbeitsagentur.de, youtube.com/Arbeitsagentur). Die lokalen Hotlines sind unter 05631/957-108 (Arbeitnehmer) und 05631/957-610 (Arbeitgeber) zu erreichen.
Auch die Jobcenter setzen nach den Worten Kempers alle Hebel in Bewegung, um eine schnelle Auszahlung von Leistungen zu sichern. Für den erleichterten Zugang bei der Grundsicherung ist eine neue bundesweite Hotline (0800 4 5555 23) geschaltet, Informationen dazu finden sich ebenfalls auf arbeitsagentur.de. Zu den Folgen von Corona für den heimischen Arbeitsmarkt ist nach den Worten Kempers eine verlässliche Prognose derzeit nicht möglich. „Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren als recht robust erwiesen. Es hängt jetzt alles davon ab, wie schnell es gelingt, die Ausbreitung des Virus zu stoppen und wie erfolgreich die staatlichen Stützungsmaßnahmen greifen.“
Hier die offiziellen Zahlen für den Arbeitsmarkt im März, Stichtag 12. März 2020:
Mit 2867 Angeboten liegt der Stellenbestand im Agenturbezirk im März niedriger als im Februar (minus 69 Stellen, minus 2,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr sind das 214 Stellen weniger (minus 6,9 Prozent).


Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren zum Stichtag Mitte März 3049 Menschen arbeitslos gemeldet, 193 weniger als im Februar und 146 weniger als im März 2019. Das entspricht einer Quote von 3,5 Prozent (Vormonat und Vorjahresmontag jeweils 3,7).
Korbach mit Bad Wildungen. 1428 Menschen ohne Arbeit waren im März in Korbach und Bad Wildungen registriert. Das sind 150 weniger (minus 9,5 Prozent) als im Februar und 118 weniger (minus 7,6 Prozent) als im März 2019. Die Quote sinkt auf 3,5 Prozent, im Vormonat und im Vorjahresmonat waren es 3,8 Prozent.
Geschäftsstelle Frankenberg. 931 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das sind 8 Personen mehr (plus 0,9 Prozent) als im Februar und 12 mehr als im März 2019. In Frankenberg liegt die Quote stabil bei 3,2 Prozent – so wie im Februar 2020 und im März 2019.
Geschäftsstelle Bad Arolsen. 690 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu Februar sind das 51 weniger (minus 6,9 Prozent) und zu März 2019 sind es 40 Personen weniger (minus 5,5 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 3,9 Prozent, im Februar waren es 4,2 und im März 2019 4,1 Prozent.
Landkreis Schwalm-Eder. 3351 Arbeitslose waren im März im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 209 weniger als im Februar und 66 mehr als im Vorjahresmonat. Die Quote liegt bei 3,4 Prozent, 0,2 Prozent weniger als im Vormonat und unverändert zum Vorjahresmonat.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1510 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst. Das sind 95 weniger als im Vormonat (minus 5,9 Prozent) und 14 mehr als im Vorjahresmonat (plus 0,9 Prozent). 3,2 Prozent lautet die aktuelle Quote – ein Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber dem Februar und unverändert gegenüber dem Vorjahresmonat.
Geschäftsstelle Melsungen. Im Bereich der Geschäftsstelle Melsungen waren im März 875 Personen arbeitslos gemeldet, 75 weniger (minus 7,9 Prozent) als im Vormonat und 63 mehr (plus 7,8 Prozent) im Jahresvergleich. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent, ein Minus von 0,2 Punkten gegenüber dem Februar und ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem März 2019.
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 966 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 39 weniger (minus 3,9 Prozent) als vor vier Wochen und 11 weniger (minus 1,1 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,6 Prozent, nach 3,8 Prozent im Vormonat und 3,7 Prozent im Vorjahresmonat.

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