Winter hat Arbeitsmarkt im Griff – Arbeitslosenquote steigt auf 3,7 Prozent

Korbach(pm). Trotz milder Temperaturen ist der Winter auf dem heimischen Arbeitsmarkt klar erkennbar. Die Arbeitslosigkeit zeigt im Januar gegenüber dem Vormonat einen deutlichen Anstieg, der zwar saisontypisch ist, aber höher ausfällt als in den vergangenen Jahren. 6915 Jobsuchende waren im Januar in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder registriert. Das sind 959 mehr als im Dezember und 164 mehr als im Januar des Vorjahres. Damit steigt die Arbeitslosenquote auf 3,7 Prozent, das sind 0,5 Prozent mehr als im Vormonat und 0,1 Prozent mehr als im Januar 2019.

Alle Personengruppen verzeichneten im Januar einen Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen gegenüber Dezember: Männer um 19,5 Prozent, Frauen um 11,6 Prozent, jüngere Personen von 15 bis unter 25 Jahren um 16,8 Prozent, über 50-Jährige um 16,3 Prozent und Ausländer um 19,7 Prozent. Im Jahresvergleich ging nur die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen leicht zurück (minus 0,1 Prozent), bei allen anderen Personengruppen gab es einen Anstieg. Der saisonal bedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit wirkt sich in den Rechtskreisen naturgemäß unterschiedlich aus und beträgt in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) plus 22,3 Prozent und in der Grundsicherung (SGB II) 9,9 Prozent. Mit 2769 Angeboten liegt der Stellenbestand im Januar etwas niedriger als im Dezember (25 Stellen weniger). Das entspricht einem Rückgang um 0,9 Prozent und im Vergleich zu Januar 2019 um 197 Stellen (6,6 Prozent). Auch der Stellenzugang ging zurück: 558 offene Stellen wurden im Januar gemeldet, das sind 7,2 Prozent weniger als im Dezember und 2,6 Prozent weniger als im Januar 2019. Damit setzt sich ein Trend aus dem Dezember fort: Erneut liegt der Bestand der gemeldeten Stellen erstmals in einem Januar in den letzten Jahren unter dem des Vorjahres.

In beiden Landkreisen liegt die Arbeitslosenquote im Januar bei 3,7 Prozent. Während sie damit für den Schwalm-Eder-Kreis 0,3 Prozent höher liegt als vor einem Jahr, ergibt sich für den Landkreis Waldeck-Frankenberg ein Rückgang um 0,2 Prozent gegenüber Januar 2019. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bewegt sich nach den Worten von Agenturleiter Uwe Kemper im saisonüblichen Rahmen. Allerdings steige der Anteil der Ungelernten unabhängig von saisonalen Einflüssen, was im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Trend zur Automatisierung und Digitalisierung stehe. „Berufliche Weiterbildung ist der Schlüssel, um die berufliche Zukunft zu sichern“, betont Kemper. „Die Weiterbildungsberater der Agentur für Arbeit stehen gern mit Rat und Tat zur Seite“.

Landkreis Waldeck-Frankenberg 3246 Personen waren im Januar im Landkreis Waldeck-Frankenberg arbeitslos gemeldet, 312 mehr als im Vormonat, aber 141 weniger als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Plus von 10,6 Prozent bzw. einem Minus von 4,2 Prozent. Die aktuelle Quote liegt bei 3,7 Prozent – nach 3,3 Prozent im Dezember und 3,9 Prozent im Januar 2019.

Korbach mit Bad Wildungen 1589 Menschen ohne Arbeit waren im Januar in Korbach und Bad Wildungen registriert. Das sind 146 mehr (plus 10,1 Prozent) als im Dezember und 41 weniger (minus 2,5 Prozent) als im Januar 2019. Die aktuelle Quote beträgt 3,8 Prozent, im Vormonat waren es 3,5 und im Vorjahresmonat 4,0 Prozent.

Geschäftsstelle Frankenberg 936 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat. Das entspricht einem Zugang von 100 Personen (plus 12 Prozent) gegenüber dem Vormonat und einem Abgang von 49 Personen (minus 5 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. 3,2 Prozent lautet die Quote im Januar, im Dezember waren es 2,9 und im Januar des Vorjahres 3,4 Prozent.

Geschäftsstelle Bad Arolsen 721 Menschen ohne Beschäftigung sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu Dezember sind das 66 mehr (plus 10,1 Prozent), im Vergleich zu Januar 2019 sind es 51 Personen weniger (minus 6,6 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt hier 4,1 Prozent, im Dezember waren es 3,7 und im Januar des Vorjahres 4,4 Prozent.

Landkreis Schwalm-Eder 3669 Personen waren im Berichtsmonat im Landkreis Schwalm-Eder arbeitslos registriert, 647 mehr als im Vormonat und 305 mehr als im Vorjahresmonat. Das entspricht einer Veränderung von plus 21,4 bzw. 9,1 Prozent. 3,7 Prozent ist die aktuelle Arbeitslosenquote, 0,6 Punkte mehr als im Dezember und 0,3 Prozent mehr als im Januar 2019.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg 1665 Arbeitslose waren im Januar in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst. Das sind 272 Personen mehr (plus 19,5 Prozent) als im Vormonat und 95 mehr (plus 6,1 Prozent) als im Vorjahresmonat. 3,6 Prozent lautet die aktuelle Quote – ein Anstieg von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Melsungen Im Bereich der Geschäftsstelle Melsungen waren im Januar 953 Personen arbeitslos gemeldet, 128 mehr (plus 15,5 Prozent) als im Vormonat und 95 mehr (plus 11,1 Prozent) im Jahresvergleich. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent, ein Plus von 0,5 Punkten gegenüber dem Dezember und von 0,4 Prozent gegenüber dem Januar 2019.

Geschäftsstelle Schwalmstadt 1051 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 247 mehr (plus 30,7 Prozent) als vor vier Wochen und 115 mehr (plus 12,3 Prozent) als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,0 Prozent, im Dezember waren es 3,0 Prozent und im Januar des Vorjahres 3,5 Prozent.

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