Deutliche Defizite bei Kulturschaffenden und Kulturförderung in Hessen

Wiesbaden(pm). Für die Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion für Wissenschaft und Kunst, Dr. Daniela Sommer, belegt die auf Initiative der Oppositionsfraktionen durchgeführte Anhörung im Hessischen Landtag, dass in Hessen der Theatersegen ziemlich schief hängt. Sommer sagte am Donnerstag in Wiesbaden: „Trotz einer reichen und vielfältigen Theaterlandschaft, die wir dank des unermüdlichen Einsatzes der Kulturschaffenden haben, schwebt über der hessischen Kulturszene eine Gewitterwolke.“

Marode Staatstheater, viel zu wenige und angemessen ausgestattete Arbeits- und Proberäume, die prekäre finanzielle Situation einer Vielzahl von Künstlerinnen und Künstlern, aber auch von Beschäftigten an den Theatern, eine Landesförderung, die im Bundesvergleich am untersten Limit liege und mangelnde Nachhaltigkeit wegen fehlender Planungshorizonte – zählten zu den Hauptkritikpunkten in der Anhörung.

„Wir sind nach der Anhörung mehr denn je davon überzeugt, dass die Selbstausbeutung der Beschäftigten beendet und die Mittel dringend aufgestockt werden müssen“, betonte Sommer. Die SPD-Fraktion teile die Ansicht der Anzuhörenden, dass die Kulturförderung, die aus vielen Einzelmaßnahmen, Projekten und Sonderprogrammen bestehe, verstetigt und ausgebaut werden müsse, um nachhaltige Strukturen kultureller Bildung zu etablieren. „Der Forderungskatalog der Kulturschaffenden ist lang. Auch ein Masterplan Kultur, der seit Jahren versprochen wird, kann nicht alle Probleme lösen. Schwarzgrün muss bereit sein, über die Versäumnisse aus 20 Jahren CDU-Regierungszeit zu reden und gemeinsam mit den hessischen Kulturschaffenden Lösungen erarbeiten. Die Anhörung war dafür ein erster Schritt“, so die SPD-Abgeordnete. Die Wissenschaftspolitikerin wies darauf hin, dass mit dem Aktionsplan Darstellende Künste und Schule in Hessen bereits Vorschläge auf dem Tisch lägen, an denen man sich orientieren könne.

„Die SPD-Fraktion befürwortet es ausdrücklich, dass darstellendes Spiel an allen hessischen Schulen ermöglicht wird. Dafür brauchen wir die Einrichtung eines Studiengangs Darstellendes Spiel, wie er in Hessen vor fünf Jahren in Gießen geplant war, aber aufgrund des drei Jahren dauernden Genehmigungsprozesses nicht mehr in die Tat umgesetzt werden konnte“, sagte Sommer abschließend.

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