Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg(pm/nh). Dr. Daniela Sommer hatte eine Initiative mit ihren Kollegen Regine Günter Rudolph bezüglich des Unterrichtsausfalls im Bereich des Staatliche Schulamts für den Schwalm-Eder-Kreis und den Landkreis Waldeck-Frankenberg in Wiesbaden eingebracht. Die Beantwortung der Fragen verwundert die heimische Abgeordnete: „Im Regelfall, so die Aussage von Kultusminister Lorz, komme es in Hessen, so auch in Waldeck-Frankenberg nicht zum Ausfall von Unterricht. Das macht stutzig, vor allen Dingen diejenigen die es betrifft. Spricht man mit Schülern und mit Eltern zeichnet sich ein anderes Bild.“ Eine aktuelle Umfrage der Landesschülervertretung entlarvt die pauschale Antwort aus dem Ministerium, dass in Hessen „im Regelfall“ kein Unterricht ausfalle. Die Umfrage, die an alle Jahrgangstufen und alle Schulamtsbezirke gerichtet gewesen ist, rechnet die vorliegenden Ergebnisse hoch und geht von einem Stundenausfall pro Tag von 16480 Stunden in Hessens Schulen aus.
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Kritisiert wird diese Hochrechnung vom Ministerium, da sie nicht repräsentativ sei. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Daniela Sommer sagt diesbezüglich: „Das Ministerium könnte Daten zum Unterrichtsausfall erheben, hat aber derzeit wohl kein Interesse daran. Die Stichproben der Landesschülervertretung und auch die Berichte von Schülern und Eltern vor Ort berichten von teilweise erheblichen Unterrichtsausfällen. Schulleitungen, Lehrer und Schüler klagen seit Langem darüber. Allerdings wird dies von der Landesregierung und den regierungstragenden Fraktionen immer wieder bestritten.“ Dies hänge mit dem tatsächlichen Lehrermangel in Hessen zusammen, postuliert Dr. Sommer. Diesen gebe es nicht, hieß es erst kürzlich in einem Pressegespräch der heimischen Kollegen der Regierungsfraktionen. Sommer fragt sich, warum es dann Anstrengungen der Landesregierung gebe, Pensionäre zu rekrutieren und Stellen mit fachfremden oder nicht voll ausgebildete Lehrkräfte zu besetzen: „Fast 6.000 Personen, die im hessischen Schuldienst eingestellt sind und an den Schulen unterrichten, verfügen weder über ein Lehramt, noch eine Lehrbefähigung.“ „Wir hoffen, dass die Landesregierung den Lehrermangel nicht mehr bestreitet, sondern endlich Schulen die Unterstützung zukommen lässt, die sie benötigen. Statt ständig neue Verordnungen mit neuen und anderen Aufgabenstellungen zu delegieren, sollte die Landesregierung Verantwortung übernehmen und eine solide, am Wohl der Schülerinnen und Schüler orientierte Bildungspolitik umsetzen.“ so Sommer. Die SPD-Fraktion werde die Belastungssituation der Lehrkräfte sowie den Lehrermangel weiter aufgreifen. Um mehr Lehrkräfte zu gewinnen, müssten Aus- und Weiterbildung gestärkt, gute Arbeitsbedingungen geschaffen, das Lehramtsstudium attraktiver gestaltet und Hierarchien abgebaut werden. Alle Lehrämter müssten gleich bezahlt und Aufstiegsmöglichkeiten geschaffen werden. Die Landesregierung müsse die Verantwortung für ihr Versagen übernehmen statt mit dem Finger auf andere zu zeigen. Dies wäre nach Ansicht der SPD-Politikerin zumindest ein Anfang, um die schwelenden Problemen anzugehen.