Herzkissen lindern Schmerzen von Brustkrebspatientinnen – Kreiskrankenhaus bedankt sich bei Handarbeitskreis

Die Frauen des Handarbeitskreises „Rostige (flinke) Nadel“ aus Höringhausen fertigen seit vielen Jahren Kissen in Herzform an, die in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an Brustkrebspatientinnen verschenkt werden. Das Kreiskrankenhaus Frankenberg bedankte sich mit einer Spende; von links: OP-Schwester Petra Käufer, Dr. Brigitte Schüttler, Edeltraut Eßbach, Karola Pinto, Chefarzt Dr. Volker Aßmann und Heike Berthold. Foto: Kreiskrankenhasus Frankenberg/rr(nh).

Frankenberg/Höringhausen(rr/nh). Herzen gegen Schmerzen: Der Handarbeitskreis „Rostige (flinke) Nadel“ aus Höringhausen näht seit 2012 kleine, bunte Kissen in Herzform. Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern haben auch einen medizinischen Nutzen. Unter die Achsel geklemmt, entlastet das Kissen die Operationsnarbe von Brustkrebspatientinnen. Der Wundschmerz wird gelindert, der Lymphabfluss gefördert. Seit 2013 werden die Kissen im Kreiskrankenhaus Frankenberg ausgegeben. Mit einer Spende bedankte sich Dr. Volker Aßmann, der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, bei den ehrenamtlich arbeitenden Frauen des Handarbeitskreises. Jede neunte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Deutschlandweit stellen Ärzte jährlich mehr als 70.000 Mal die Diagnose „Mammakarzinom“ bei einer Frau. Um das bösartige Gewerbe zu entfernen, erfolgt in der Regel eine Operation der Brust und die Entfernung eines „Wächterlymphknotens“ der Achselhöhle. „Doch die Heilungsprognosen sind gut“, sagt Dr. Volker Aßmann. „Die Diagnose Brustkrebs ist dennoch für jede Frau ein Schock.“ Von den Kissen ist der Chefarzt deshalb gleich in doppelter Hinsicht überzeugt. „Sie tun den Frauen einfach wohl, weil nicht Haut auf Haut reibt.“ Zugleich sei die Übergabe dieser liebevoll, handgearbeiteten Kissen eine Geste, die Mut mache. „Wir behandeln nicht Diagnosen, sondern Menschen. Und menschliche Zuwendung und auch kleine unterstützende Dinge wie die Herzkissen sind wichtig.“ Jährlich gibt die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe rund 70 bis 80 Kissen aus. „Die Patientinnen wissen die Kissen sehr zu schätzen“, berichtet Dr. Aßmann. „Und deshalb sind wir sehr dankbar für das besondere Engagement der fleißigen Näherinnen.“ Dass ihnen die Kissen eine Herzensangelegenheit sind, betonen Heike Berthold, Edeltraut Eßbach und Karola Pinto vom Handarbeitskreis bei der Spendenübergabe. „Brustkrebs kann jede Frau treffen. Mit unseren Kissen möchten wir Betroffenen eine kleine Freude machen und ihre Schmerzen lindern.“ Allen Kissen wird ein Mut machender Spruch – ebenfalls in Herzform gestaltet – angeheftet. Regelmäßig treffen sich die Frauen in kleinem Kreis zum Zuschneiden und Vernähen der Stoffe. In größerer Runde werden die Kissen mit spezieller Watte gefüllt. Verwendet wird bei der Handarbeit ein spezielles Schnittmuster, da die Herzen „extra lange Ohren haben“, um sich perfekt der Körperform anzupassen. Eine hohe dreistellige Anzahl an Kissen in Herzform haben die Frauen in den vergangenen Jahren handgearbeitet. Sie nehmen gerne Geld- oder Stoffspenden entgegen. Den Kontakt zum Kreiskrankenhaus hatte OP-Schwester Petra Käufer hergestellt.

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