Changing horizons: Eröffnung des 8. Windkunstfestivals „bewegter wind“

 Lawrence M Wolkenpfluecker. Foto:nh

Nordhessen(nh). Das Thema des 8. Kunstwettbewerbs „bewegter wind“ in Nordhessen ist „changing horizons“. Der Verein zur Förderung der Windkunst und interkultureller Kommunikation erhielt 158 Bewerbungen aus 25 Ländern, aus denen 75 Arbeiten ausgewählt wurden.
Wind ist grenzenlos, steht für Erneuerung, Ambivalenz und viel Energie. Wechselnde Sichten und Erfahrungen, Ungewissheit und Bereicherung, Aufbruch und Verschwinden bearbeiteten die Künstlerinnen und Künstler in ihren Entwürfen. Diese werden in Hofgeismar und Trendelburg an drei Ausstellungsorten in vielfältigen und besonderen Landschaftssituationen zusammen mit einem umfangreichen Rahmenprogramm präsentiert. Der Burgberg bei Trendelburg-Deisel bietet bewegte Landschaft und eine Hochebene. Dort dreht sich ein beeindruckendes kinetisches Objekt „aerotatio“ von Jörg Großhaus. Beim Rundgang gibt es große Weite und geschützte Kabinette. Mit einer Installation aus hauchzarten Geweben vermittelt Karen Macher Nesta aus Peru ein Gefühl von leichtem Flügelschlag: ready to fly. Anke Sauer zeigt „Silberstreifen am Horizont“, während Enes Kurtovic mit Kaleidoskopen die Landschaft mit verstörenden Stacheldrahtbildern belegt. Patrick Leppert aus der Schweiz installiert ein Objekt aus 900 dünnen schwarzen Halmen, die miteinander Bewegung und Form im Wind aufbauen. Ein SchwungBild:“Schilf“ pflanzen Katharina Forster und Rainer Düvell aus blauem Alu.

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Im Theodor-Rocholl-Park beim Bahnhof in Hofgeismar liegt der Landschaftsreiz im Gegensatz: der Fluss Esse wird von gepflegter Parklandschaft und wilder Natur gesäumt. Die Wunschfahnen von Claudia R Picht sind z.T. in Zusammenarbeit mit Flüchtlingen in Hofgeismar entstanden. Mit den Bildern innerer und äußerer Horizonte beschäftigt sich die Spiegelinstallation „Traumfänger“ von Carmen Siebke auf der Esse. Alte Bäume bilden Ausstellungsräume für „Goldsegen“, „Fernweh“ und weitere Installationen. In einem Nebengebäude werden die Videoarbeiten u.a. mit „Lucid dreams #2“ von Beate Gördes und „When a circle meets the sky“ von Carla Chan gezeigt. Der Offenberg bei Hofgeismar-Carlsdorf ist selbst eine Landschaftsskulptur. Hier fragt der japanische Künstler Wataru Hamasaka „Listen to the breath of the wind- is there a sculpture?“ und lädt zum Windhören ein. Metallvögel von Jürgen Heinz greifen den Schwung der Landschaft auf. Kordula Klose fängt mit der „Schwingenden Horizontale“ die Windbewegung mit einer Lichtlinie ein. Marcel Lawrence pflückt Wolken vom Horizont, während der Rumäne Emil Dobriban ein Rieseninsekt in den Himmel aufsteigen läßt.

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Zwei besondere Orte locken mit Einzelarbeiten zu grandiosen Weitblicken: An der Friedenseiche weht eine Friedensfahne von Emanuel Strässle: rester amihs. In Oberhaldessen klettern Gerngroß Models XXL von Pit Kinzer als Astronauten und Taucher an den Windmühlen hoch und runter – Wechselnde Sichten. Faszinierender Ideenreichtum mit Installationen, Objekten, Aktionen und Videos. 49 Künstlerinnen und Künstler reisen persönlich an um ihre Arbeiten zu installieren. Künstler bei der Arbeit in der Natur und im Gespräch, Kunst in Beziehung zu Landschaft und Wind gesetzt und ein Rahmenprogramm, das auf verschiedene Art an der Wahrnehmung und den Horizonten zupft und rüttelt. „bewegter wind“ e.V. lädt ein zur Eröffnung des Windkunstfestivals am Sonntag, den 14.8.2016 um 11 Uhr am Burgberg, bei Trendelburg-Deisel. Die Wege sind gut ausgeschildert und zusätzlich mit blauen Bändern markiert. Zur Eröffnung gibt es kostenlose Führungen an allen 3 Ausstellungsorten. Nähere Infos auch zum Rahmenprogramm und allen ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern gibt es auf der Webseite www.bewegter-wind.de  und über den kostenlosen Newsletter.

Windkunstfestival „bewegter wind“ – Was macht die Faszination Wind aus?

Global, nicht sichtbar, in jeder Bewegung wahrnehmbar, still bis brüllend laut, meteorologisch bis mythologisch. Wind ist das einzige Element, das nicht sichtbar ist und erst durch die Beziehung zu den anderen Elementen wahrgenommen wird. Er ist Naturphänomen und Symbol für Geist. Rund um den Globus findet sich die Ambivalenz seiner Eigenschaften: säuselnd und stürmisch, heulend und wispernd, wild und sanft, kommunikativ und zentriert. Jede Landschaft ist durch ihn geprägt, jede Kultur ist von ihm beeinflusst. Vielfältige Aspekte eines unsichtbaren Phänomens beschäftigen Künstlerinnen und Künstler weltweit.

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Kurzdarstellung des Projekts

Windkunst in Landschaft kann in Nordhessen eine erfolgreiche Vorgeschichte aufweisen. Ziel des Vereins „bewegter wind“ ist es mit Hilfe der Kunst das Ungreifbare des Windes und seine Metaphern darzustellen. Das Verbindende des Ungreifbaren, die Wahrnehmung und Rolle von Kunst / Natur/ Landschaft unter globalen und interkulturellen Aspekten werden thematisiert. Rahmenprogramm und Kunstvermittlungsangebote bringen das Thema Ausstellungsbesuchern, Einheimischen, Touristen und Kindern näher. Das Windkunstfestival findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten in der Region statt. „bewegter wind“ ist Landschaftsausstellung mit Kunstwettbewerb, Rahmenprogramm, Künstlertreffen, Kulturaustausch, bietet Ausstellungsführungen und Kinderprogramm. Seit 2004 wurden 8 Kunstwettbewerbe international ausgeschrieben. Windobjekte, Installationen, Performances und Videos versprechen Kunst- und Naturerlebnisse in besonderen Landschaftssituationen. Bis 2014 wurden 475 Kunstwerke von 384 Künstlerinnen und Künstlern aus 37 Ländern an 23 Orten in der Region ausgestellt. Das Ziel ist die nachhaltige Förderung der Windkunst und deren interkultureller Geist.

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