Kapital für Innovationen: Perspektiven für Wissenschaftler sichern und ausbauen

Die Technische Hochschule Mittelhessen(THM) auf dem Hessentag in Herborn. Foto:nh

Sommer:Wissenschaftler brauchen verlässliche Perspektiven, gute Arbeitsbedingungen und eine gute Bezahlung

Wiesbaden(nh/od). Wissenschaftsminister Rhein (CDU) hat in Herborn den Hessentagsstand der Initiative „Hessen schafft Wissen“ besucht, bei dem Wissenschaft erfahrbar gemacht wird. Rhein erläutert, dass die Hochschulen die Herzkammern unseres Wissenschaftssystems und die Denkfabriken unseres Landes sind, da sie Innovationen bringen. Er geht in diesem Zusammenhang auch auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie von Fach- und Führungskräften ein.

 Dr. Daniela Sommer(SPD), die stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, besuchte den Stand ebenfalls und bestätigt, dass vor allem die hessischen Hochschulen Innovationen vorantreiben. Sie weist in diesem Kontext darauf hin, dass neben den Studierenden vor allem die wissenschaftlichen Mitarbeiter im Wissenschaftssystem die Motoren des Erfolges seien : „Wissenschaftliche Mitarbeiter bzw. Nachwuchswissenschaftler sind jene, die Lehre und Forschung neben den Professoren vorantreiben. Oftmals sind ihre Arbeitsbedingungen aber prekär. In den Hochschulen gibt es eine Vielzahl von befristeten Beschäftigungen. Oftmals sind diese durch hohe zeitliche Belastung durch Lehrtätigkeit und administrative Aufgaben gekennzeichnet. Für wissenschaftliche und forschende Tätigkeit bleibt oftmals keine Zeit. Alle Daueraufgaben der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Forschung, Lehre und Verwaltung müssen auf Dauerstellen erledigt werden, Hinzu kommt, dass das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) wissenschaftlichem Personal an Hochschulen und Forschungseinrichtungen maximal zwölf Jahre befristete Beschäftigung einräumt. Danach ist das Arbeitsverhältnis, so auch oftmals die Perspektive an der Hochschule, beendet oder muss über zeitlich meist eng befristete Anstellungen über Drittmittel aufrechterhalten werden. Ein Kreislauf der prekären Beschäftigung.“

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Dr. Sommer berichtet, dass Nachwuchswissenschaftler heute oft jahrelang in Forschung und Lehre gearbeitet, Erfahrungen, Kompetenzen gesammelt sowie Drittmittel eingeworben haben: „Viele wissenschaftliche Mitarbeiter schreiben ihre Projektanträge und Skizzen und werben weit mehr Drittmittel ein, als ihre eigene Stelle die Hochschulen jemals kostet und ohne langfristige Perspektiven zugesichert zu bekommen.“ Diese einschlägig qualifizierten Fachkräfte müssen dauerhafte Perspektiven in Hessen bekommen. Abschließend sagt die stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion: „Festanstellungen dürfen nicht Ausnahmen bleiben, Zeitverträge dürfen nicht die Regel sein: Wissenschaftlicher Nachwuchs, der mit seinen Arbeiten und Erfolgen Hessen voranbringt und laut Wissenschaftsminister Rhein dazu verhilft, das Land sozial und unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu sichern, müssen gute Arbeitsbedingungen, Perspektiven sowie eine gute Bezahlung erhalten. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter sind das Kapital für die Innovationen und dürfen nicht vernachlässigt werden.“

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