Pflanzen schützen, Lebensräume sichern

Sie stehen für einen erfolgreichen  Start des Arnika-Projekts im Kreis: Frank Röbert (Forstamt Frankenberg), John Barz (Obere Naturschutzbehörde), Dr. Andreas Titze (Botanischer Garten Marburg), Oliver Koch  (Gemeinde Allendorf), Ulrich Schreiner, Jens Deutschendorf, Axel Marburg (Stadt Hatzfeld), Hartmut Kaiser, Peter Hankel (Fachdienst Naturschutz), Uta Sielaff (Fachdienst Landwirtschaft),  Gerhard Schmidt, Dr. Jörg Weise (Universität Marburg),Markus Schönmüller und Ulrich Kessler (beide Fachdienst Naturschutz). Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

 

Kreis nimmt am 
Projekt
„ArnikaHessen“ teil

Korbach(nh/od). Kaum eine andere Pflanzenart wird seit jeher so umfangreich als Heilpflanze genutzt wie die echte Arnika. Leider geht sie auch hierzulande immer mehr zurück. Um die Pflege und den Schutz der Bestände und ihre Lebensräume in Waldeck-Frankenberg nachhaltig zu sichern, nimmt der Kreis an dem Projekt „ArnikaHessen“ teil.

 Dazu soll an insgesamt fünf Standorten im Landkreis unter der Federführung der Projektgemeinschaft ArnikaHessen in Kooperation mit der Universität Marnburg erforscht werden, wie die Pflanze bestmöglich gepflegt und erhalten werden kann. „Wir wollen die Verantwortung für diese Pflanzenart gern wahrnehmen und begrüßen daher die nunmehr angedachten praktischen Umsetzungsmaßnahmen“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Jens Deutschendorf. „Denn dies passt auch in die Biodiversitätsstrategie des Landkreises.“  Zudem passt es auch zu dem Partnerschaftsprojekt, welches der Fachdienst Natur- und Landschaftsschutz ohnehin gemeinsam mit den Naturschutzverbänden im Kreis angestoßen hat. „Das Bundesamt für Naturschutz hat bundesweit 15 Pflanzenarten zu nationalen Verantwortungsarten erklärt“, erläutert Fachdienstleiter Hartmut Kaiser. „Das sind Pflanzen, denen gegenüber wir eine größere Verantwortung haben, da sie nur oder überwiegend in Deutschland vorkommen.“ Die Arnika gehört dazu. Die Gemeinde Allendorf und die Stadt Frankenberg haben unter Beteiligung der örtlichen Vereine und Verbände bereits eine entsprechende Patenschaft übernommen. Innerhalb des Projekts „ArnikaHessen“ soll auf Basis der Forschung ein Managementkonzept entstehen, welches von der Modellregion Hessen auf andere Gebiete Deutschlands übertragen werden kann. Darüber hinaus ist geplant, dann auch erste Hilfsmaßnahmen vor Ort zu initiieren. „Dazu brauchen wir auch die Eigentümer und Bewirtschafter der Flächen, die ihr Einverständnis zu dem Projekt ebenso signalisiert haben“, so Deutschendorf weiter. „Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken, ohne die dieses Projekt praktisch nicht umgesetzt werden könnte.“ Die zusätzlich entstehenden Kosten für Maschineneinsätze und Lohnkosten werden erstattet. Das Projekt „ArnikaHessen“ wird in fünf Regionen Hessens umgesetzt. So soll die Entwicklung der ausgewählten Arnikabestände beobachtet und die Wirksamkeit von Pflegemaßnahmen bewertet werden. Zu diesen gehört das Schaffen von Offenbodenstellen, damit die Samen leichter keimen und sich die Jungpflanzen besser etablieren können. Die Maßnahmen Plaggen, Mähen und Beweiden führen einen Entzug von Nährstoffen herbei, was sich günstig auf die Arnika auswirkt. Das Projekt möchte Wissenslücken durch praxisbezogene Forschung schließen. Dafür arbeiten Wissenschaftler des Botanischen Gartens, die Arbeitsgruppe Pflanzenökologie und Naturschutz der Hochschule Geisenheim und die Arbeitsgruppe Naturschutz Biologie der Universität Marburg zusammen. Projektende ist voraussichtlich im Jahr 2020. Bis dahin sollen die Pflege und der Schutz der Arnikabestände und ihre Lebensräume nachhaltig gesichert sein.

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