Zweiwöchige Großübung auf dem rheinlandpfälzischen Truppenübungsplatz Baumholder erfolgreich beendet.
Frankenberg/Baumholder(nh). Es ist Sonntag der 7. September 2014 kurz vor fünf Uhr morgens. Während Frankenberg noch schläft, herrscht in der Burgwaldkaserne bereits Hochbetrieb. Die Soldaten des EloKa-Bataillons 932 treten zum Morgenappell an, anschließend werden Waffen empfangen und Material auf vom Morgentau noch nasse Lkw verladen. Um halb sieben verlassen die ersten Fahrzeuge vom Typ Wolf bis hin zum Transportpanzer Fuchs die Kaserne in Richtung Baumholder. Es liegen dunkle Rußwolken und der Geruch von Diesel in der Luft. Über 200 Soldaten und 70 Fahrzeuge verlegen an diesem Morgen im Rahmen einer Großübung an die rheinlandpfälzisch-saarländische Grenze.
Um halb vier Nachmittags treffen die letzten Fahrzeuge in Baumholder ein. Mehr als sieben Stunden Landmarsch liegen hinter den Soldaten. Nach der gefechtsmäßigen Betankung an einem Straßentankwagen, sammelt der Führer des Gefechtsverbandes seine Unterführer zur Befehlsausgabe. Mit den Worten „Männer, meine Absicht ist es(…).“ beginnt er seinen Befehl. Nach knapper Ansprache endet er mit den Worten: „Fragen? Keine! Dann Abmarsch in 10 Minuten.“ Jeder weiß, was er zu tun hat. Eilig weisen die Unterführer ihre Männer und Frauen in den Auftrag ein. Wer kann, raucht noch schnell eine Zigarette. Dann schallt es lautstark: „aufsitzen und abmarsch.“ Die Motoren heulen auf und die Vorhut verlegt in die erste Aufklärungsstellung. Unter dem Schutz von Maschinengewehren sitzen die Reservisten der RSU-Kompanie Nordhessen (Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte „ Hessische Jäger“) von ihren Fahrzeugen ab und sichern den Raum. Gleichzeitig wird die 25 Meter hohe Erfassungsantenne aufgebaut. Kaum ist die Antenne aufgerichtet, fließen die nächsten Transportpanzer und Lkw in der Aufklärungsstellung ein. Nach kaum 15 Minuten hat jedes der über 30 Fahrzeuge seine Stellung bezogen. Eilig werden Antennenkabel und dicke Stromleitungen angeschlossen. Ziel ist, die Betriebsbereitschaft schnellstmöglich herzustellen. Anschließend werden alle Fahrzeuge getarnt.
Als die Abenddämmerung langsam das Ende des ersten Übungstages ankündigt, ist für die Frauen und Männer des EloKaBtl 932 und der RSU-Kompanie noch lange nicht Schluss. Immer wieder üben sie den Auf- und Abbau in unterschiedlichen Stellungen, das Herstellen der Betriebsbereitschaft, das Erfassen und Auswerten der speziell für diese Übung eingespielten Funksprüche, sowie die Verlegung und Sicherung all ihrer Aufklärungssysteme.
Ersten gegen Mittag des 10. September endet die Übung. Während der Kommandeur des EloKaBtl 932, Oberstleutnant Holger Schmör, bei der ersten Nachbesprechung am Folgetag die Aufklärungsübung als vollen Erfolg wertet, ist für die Frankenberger Fernmeldeaufklärer nur der erste Teil der Übung geschafft. Bis Donnerstag den 18. September folgen weitere umfangreiche allgemeinmilitärische Ausbildungen. Insbesondere Schießen bei Tag und Nacht, sowohl statisch als auch in der Bewegung, zu Fuß und auch auf Fahrzeugen. Denn schließlich müssen die Soldaten trotz aller Spezialisierung und auch nach Belastung immer noch den Feuerkampf führen können.
Sichtlich abgekämpft aber dennoch zufrieden, treffen am Freitag den 19. September gegen halb vier Nachmittags die ersten Soldaten wieder in der Burgwaldkaserne ein. Zwei Wochen Truppenübungsplatz haben bei Personal und Material Spuren hinterlassen. Resümierend stellt Oberstleutnant Schmör voller Überzeugung fest: „Das EloKaBtl 932 ist auch für die Post-ISAF-Zeit bestens aufgestellt.“