Frankenberg(nh)Seit September 2013 wird am Forum Umwelttechnik der Hans-Viessmann-Schule an einer Strategie zur nachhaltigen Fachkräftesicherung im Landkreis gearbeitet. Teil dieser Strategie ist das Projekt „FabiAN“, Fachkräfte binden durch nachhaltige Managementtechniken.
Am 26.06.2014 konstituierte sich der Fachbeirat des aus Mitteln des JOBSTARTERProgramms des Bundes geförderten Projekts. Ihm gehören an: Dr. Peter Sacher (Leiter des Servicecenters der IHK Marburg-Kassel), Liane Salewski (Qualitätsmanagementbeauftragte bei HEWI), Stefan Veltum (Geschäftsführer der Veltum GmbH), Georg Glade (Leiter der Fort- und Weiterbildung bei Viessmann), Bürgermeister Rüdiger Hess (Stadt Frankenberg, der von Manfred Greif, dem Leiter des Hauptamtes vertreten wurde) sowie Johannes Haupt, Wirtschaftsförderer des Landkreises Waldeck-Frankenberg.
Das Programm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert, der Projektträger ist das Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BiBB) in Bonn. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch das Forschungsinstitut für berufliche Bildung (f-bb) in Nürnberg. Begrüßt wurden die Mitglieder des Fachbeirates von Carsten Placht, dem Schulleiter der Hans-Viessmann-Schule sowie von Kurt Naumann, dem Vorsitzenden des Forums Umwelttechnik. Placht stellte heraus, dass sich die in FabiAN konzeptionierte Zusatzqualifikation durch die Verzahnung von Qualitäts- und Umweltmanagement von anderen Angeboten abhebt. Die Hans-Viessmann-Schule nutze hier im Verbund mit dem Forum Umwelttechnik erste Möglichkeiten der seit Januar bestehenden rechtlichen Selbstständigkeit. Abteilungsleiter Klaus Lötzerich stellte das Projekts FabiAN nochmals vor. Auszubildende aus gewerbliche-technischen Berufen erhalten ausbildungsbegleitend eine IHK-zertifizierte Zusatzausbildung im Bereich Umwelt- und Qualitätswesen. Zusätzlich kann noch eine weitere Qualifikation zur QM-Fachkraft erreicht werden. Vermittelt werden Methoden der Qualitätsentwicklung und –sicherung sowie Grundlagen der Energietechnik und des Rohstoffmanagements sowie das Erstellen von Energie- und Stoffbilanzen. Abgeschlossen wird mit einer Projektarbeit. Derzeit nehmen ca. 35 Auszubildende der Hans-Viessmann-Schule teil.
Die bisher bearbeiteten Inhalte des Qualitätsmanagements sowie des Umweltmanagements wurden von den Fachlehrern Schleiter und Schwarz dargestellt. Es sei zunächst darum gegangen, komplexe Themenfelder zu reduzieren und dem Lernstand der Auszubildenden eines ersten Ausbildungsjahres anzupassen. Im 1. Lehrjahr lernen die Auszubildenden an Fakten, z.B. Thema Druckluft, im 2. Lehrjahr steht handlungsorientiertes Lernen im Vordergrund. Hierzu werden Lernsituationen entwickelt, die Arbeitsaufträge für die Zeit zwischen den beiden Blöcken beinhalten. Im 3. Lehrjahr wird das erarbeitete Wissen in einer Projektarbeit angewandt. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Projekt wurden auch die Aufgaben des Fachbeirats festgelegt. So kamen die Mitglieder des Fachbeirats überein, dass sie die Zusatzqualifikation, die sie alle für den regionalen Arbeitsmarkt als wichtigen Baustein bewerten, in die eigenen Gremien tragen und dort bewerben. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung wird die Frage der weiterführenden Finanzierung und Platzierung auf dem Weiterbildungsmarkt aber auch der Einbezug solcher Projekte in die Personalentwicklung behandelt werden. Die Fachbeiratstreffen werden ein bis zweimal jährlich stattfinden. In der anschließenden Diskussion wurde von allen Fachbeiratsmitgliedern die Bedeutung des Projekts für die regionale Weiterentwicklung betont. Es sei notwendig, die Akzeptanz der Zusatzqualifikation in den Betrieben zu fördern, um diese mittel- und langfristig in der Region zu verankern. Positiv wird die Zertifizierung durch die IHK bewertet. Ziel müsse es auch sein, mögliche Anrechnung, Durchgängigkeit bzw. Durchlässigkeit im weiteren Bildungsbereich zu erreichen. Im November werden sich zudem alle bundesweiten Projekte der Förderlinie III des JOBSTARTER-Programms in Frankenberg zu einer zweitätigen Veranstaltung treffen.