Korbach(nh/od). Kompetenzen erkennen, Menschen helfen: Vor knapp zwei Jahren wurde der Arbeitsmarktdienstleister Delta GmbH unter der Trägerschaft des Landkreises Waldeck-Frankenberg gegründet. Für das vergangene Jahr kann das Unternehmen eine positive Bilanz ziehen. Denn insgesamt hat Delta in 2013 über 750 Menschen betreut und vielen davon den Weg in ein erfolgreiches Arbeitsleben ermöglicht.
Schwerpunkt der Arbeit ist zum einen die Unterstützung Jugendlicher im Übergang von der Schule zum Beruf; insbesondere bei Problemen in der Informationsverarbeitung, im Umgang mit Behörden oder psychischen sowie gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Weiterhin setzt sich Delta durch ein Schulungs- und Beschäftigungsangebot für die Integration Jobsuchender auf dem Arbeitsmarkt ein. Der Arbeitsmarktdienstleister Delta als zertifizierter Bildungsträger bietet zahlreiche Kurse und Maßnahmen im gesamten Kreis an, um die Integration in die Arbeitswelt zu realisieren,. Darüber hinaus bietet es 32 Arbeitsgelegenheiten, insbesondere im Bereich der Gastronomie und Landschaftspflege , in denen Langzeitarbeitslose lernen, sich wieder auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten. Alle Angebote werden in enger Kooperation mit den ortsansässigen Jobcentern durchgeführt. „Bei vielen Menschen sind die privaten Probleme so groß, dass sie von allein keinen Weg mehr in eine Beschäftigung finden“, sagt Delta-Geschäftsführer Volker Heß. „Und wer lange arbeitslos ist, bekommt schnell das Gefühl, nichts mehr wert zu sein.“ Schulden und Suchtprobleme sowie eine Trennung vom Partner können dazu kommen. „Wir nehmen die Menschen so an, wie sie sind“, sagt er. Ziel sei es, Arbeitslose zu unterstützen und ihnen so den Weg in ein Beschäftigungsverhältnis zu ebnen und dies zielgruppenspezifisch. „Denn die Generation 40 plus hat mitunter andere Sorgen und Nöte als beispielweise Jugendliche oder Schüler“, weiß Heß.
Darüber hinaus hat Delta von der in 2012 insolvent gegangenen Beschäftigungsgesellschaft Waldeck-Frankenberg (BWF) zwei weitere Projekte übernommen: die Kompetenzagentur, kurz KOA, und die Initiative „Schulverweigerung – Die 2. Chance“. Die Sozialarbeiter der KOA helfen jungen Erwachsenen im Landkreis, belastende Probleme wie Schulden, Arbeits- oder Wohnungslosigkeit zu lösen. Durch umfassende Beratung – auch im rechtlichen Bereich – verhelfen sie ihnen zum Erfolg im Beruf und zu neuem Selbstvertrauen. Im vergangenen Jahr betreute die KOA 134 junge Menschen.
Im Projekt „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ kümmern sich Schulsozialarbeiter Kinder, deren Schulabschluss ernsthaft gefährdet ist; beispielsweise durch Mobbing, schlechte Noten oder hohe Fehlzeiten – meist begründet durch eine schwere familiäre Situation. Durch gemeinsame Gespräche und Erlebnisse wird den jungen Menschen geholfen, sich zu motivieren, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und Konflikte zu lösen – um sie mit individuell auf sie zugeschnittenen Hilfsangeboten beim Schulabschluss zu unterstützen. Im Jahr 2013 bekamen rund 60 Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projektes Hilfe.
„Die Delta GmbH hat sich als Anbieter von Arbeitsmarktdienstleistungen speziell auch für Kunden der Jobcenter etabliert – und das innerhalb von einem guten Jahr“, so der Erste Kreisbeigeordnete Jens Deutschendorf. „Für unsere Bürgerinnen und Bürger im Landkreis sind solche Angebote extrem wichtig“, so der EKB weiter. „Als Kreis ist es unsere Pflicht, Menschen, die in Not geraten sind, zu unterstützen, ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen und beratend zur Seite zu stehen.“ Nur so könne man das Selbstvertrauen und die Motivation dieser Menschen stärken. Zudem könne es sich der Landkreis nicht leisten, Menschen ohne Arbeit zurück zu lassen.
„Die Zahl der Einwohner sinkt und die Unternehmen suchen Mitarbeiter. Jeder Einzelne ist deshalb für den Arbeitsmarkt wichtig“, sagt Jens Deutschendorf.