Fast 200 Handwerkerinnen und Handwerker zu Lebensrettern ausgebildet
Korbach/Frankenberg(pm). Immer mehr Handwerkerinnen und Handwerker übernehmen die wichtige Rolle als Ersthelfer – und das kann Leben retten. In Frankenberg fand die Schulung unter der Leitung von Karin Felski vom Deutschen Roten Kreuz in der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft in Frankenberg statt, während im BBZ Korbach Erwin Richhardt, Geschäftsführer von Erste-Hilfe Hessen, die Ausbildung übernahm. In den vergangenen zwei Wochen wurden an beiden Standorten fast 200 Handwerkerinnen und Handwerker in Erster Hilfe geschult. Diese Kurse sind nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit in den Betrieben. Betriebe mit bis zu 20 Mitarbeitenden sind verpflichtet, mindestens einen Ersthelfer im Einsatz zu haben. Für größere Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten sind mindestens zehn Prozent der Mitarbeitenden als Ersthelfer auszubilden. „In Deutschland kommt es alle zwei Minuten zu einem Arbeitsunfall“, betont Kai Bremmer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft in Korbach. „Unsere Innungsfachbetriebe tragen die Verantwortung, ihre Teams für den Notfall optimal zu schulen. Gut ausgebildete Ersthelfer können den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Neben Arbeitsunfällen sind es oft plötzlich auftretende Gesundheitsprobleme wie Herzinfarkte, Kreislaufversagen oder Zuckerschocks, bei denen schnelle Hilfe entscheidend ist. Bremmer ergänzt: „Die richtige Erstversorgung kann wertvolle Zeit überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft.“
Regelmäßige Auffrischungskurse sind unerlässlich, um das Wissen der Ersthelfer aktuell zu halten. Die Standards in der Ersten Hilfe entwickeln sich kontinuierlich weiter – eine Wiederholung alle zwei Jahre ist daher verpflichtend. „Unsicherheiten und Ängste entstehen meist, wenn die letzte Schulung zu lange zurückliegt“, so Bremmer. Aktuelle Studien belegen, wie wichtig derartige Maßnahmen sind. Etwa 120.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand, aber nur zehn Prozent überleben. Gerade im Handwerk, in dem viele Ehrenamtliche tätig sind – etwa in Sportvereinen oder im sozialen Bereich – ist es besonders wichtig, in Notfällen Erste Hilfe leisten zu können. „Nicht nur die Betriebe, sondern auch die vielen ehrenamtlichen Helfer:innen in Vereinen sollten mit den richtigen Fähigkeiten ausgestattet werden“, sagt Bremmer. „Die Aus- und Weiterbildung im Bereich Erste Hilfe ist ein entscheidender Faktor, um in jeder Situation schnell und sicher reagieren zu können.“
Die Ersthelfer-Schulungen können über die jeweilige Berufsgenossenschaft der Betriebe beantragt und finanziert werden. Sie sind nicht nur für den betrieblichen Bereich wichtig, sondern werden auch für Führerscheinprüfungen oder für Trainerlizenzen anerkannt. Die Teilnehmer erlernen dabei nicht nur lebensrettende Sofortmaßnahmen am Arbeitsplatz, sondern auch den sicheren Umgang mit typischen und akuten Unfall- und Krankheitsbildern – sowohl im Betrieb als auch in der Freizeit. Wer hilft, macht einen Unterschied – denn Nichtstun ist keine Option.