Ende einer Ära: Vitos Haina verabschiedet Müller

Neuer Geschäftsführer Dr. Philipp Kirchner in Festakt vorgestellt
Haina (Kloster)/pm. Mit einem Festakt in der Winterkirche hat Vitos Haina den langjährigen Geschäftsführer Matthias Müller verabschiedet und Nachfolger Dr. Philipp Kirchner begrüßt. Er war zum 1. Juli als Co-Geschäftsführer ins Unternehmen eingetreten. Seit 1. Oktober trägt er die alleinige Verantwortung, da Müller in der Vitos Holding in Kassel die Leitung des Geschäftsbereichs IT- Management übernommen hat. Mit der Verabschiedung aus Haina endet eine Ära, betont Susanne Simmler, Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands Hessen und Vorsitzende des Vitos Aufsichtsrats. „Matthias Müller hat die Krankenhausgeschichte von Vitos Haina im besten Sinne mitgestaltet. Dafür danke ich ihm.“ Er hinterlasse bleibende Spuren für kommende Vitos Generationen und den Auftrag, seine Arbeit im Sinne der Patienten und Klienten bestmöglich fortzusetzen. „Bei Dr. Philipp Kirchner sehe ich die traditionsreiche Gesellschaft Vitos Haina in besten Händen.“ In seiner Laudatio würdigte Vitos Konzerngeschäftsführer (COO) Philipp Schlösser den ausgeschiedenen Geschäftsführer als geschätzte Führungspersönlichkeit: Zuverlässig, loyal, freundlich, präzise im Vorgehen, auf das „Wir“ bedacht – diese charakterlichen Attribute gepaart mit umfangreichen Managementkompetenzen
zeichneten Matthias Müller aus. „Du hast Vitos Haina in hohem Maße geprägt.“ Und dies ein Vierteljahrhundert lang. „Es gibt kaum einen größeren Kenner der kompletten Vitos Geschichte und der Vitos Gesellschaften als Dich.“ Er sei überzeugt, dass Matthias Müller als zupackender und konstruktiver Gestalter in seiner neuen Verantwortlichkeit die IT-Struktur im klinischen Alltag von Vitos sicher und fit für die Zukunft mache.


Vitos Haina zukunftsfähig ausgerichtet
Matthias Müller übernahm 1999 die Leitung des Finanz- und Rechnungswesens von Vitos Haina, erhielt 2007 Prokura und stieg im Dezember 2018 zum Geschäftsführer auf. „Mit der Verabschiedung einer strategisch-baulichen Zielplanung hast Du vor gut fünf Jahren die entscheidenden Weichen für eine zukunftsfähige Ausrichtung gestellt“, sagte Schlösser. Seitdem hat Vitos Haina mehr als 100 Millionen Euro in die Modernisierung der Kliniken und Einrichtungen an elf Standorten in Hessen investiert und die Zahl der Beschäftigten um mehr als 40 Prozent auf mittlerweile 1.400 Mitarbeiter gesteigert. Diese Entwicklung folgte dem strategischen Ziel, die Behandlung und Betreuung psychisch kranker Menschen zu optimieren. Als Herzensangelegenheit von Matthias Müller bezeichnete der Konzerngeschäftsführer den Ausbau der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung mit der Eröffnung weiterer Tagesklinken und psychiatrischen Ambulanzen in Waldeck-Frankenberg und die Etablierung der stationsäquivalenten Behandlung.


Als weiteres Beispiel führte Schlösser die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe in Nordhessen an – stets mit dem Ziel, Inklusion und Teilhabe von psychisch kranken Erwachsenen zu fördern. „Und dem massiven Belegungsdruck im hessischen Maßregelvollzug bist Du mit neuen Ansätzen begegnet“. In den beiden von Vitos Haina betriebenen Kliniken für forensische
Psychiatrie in Gießen und Haina werden aktuell mehr als 450 psychisch kranke Rechtsbrecher behandelt.
Identifikation mit Waldeck-Frankenberg
Jochen Schütz, Vitos Konzerngeschäftsführer Personal und Finanzen, stellte den Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen, darunter zahlreiche Führungskräfte aus anderen Vitos Gesellschaften, den neuen Hainaer Geschäftsführer Dr. Philipp Kirchner vor. Der promovierte Volkswirt war seit 2020 in verschiedenen Funktionen in der Vitos Holding tätig und agierte zuletzt als Klinikmanager in der Vitos Orthopädischen Klinik in Kassel. Kirchner werde nicht nur wegen seiner vielseitigen fachlichen Kompetenzen, sondern auch wegen des empathischen und freundlichen Wesens bei Vitos geschätzt, betonte Schütz. „Mit Deiner positiven Energie kannst Du andere begeistern und mitnehmen. Du bist als Teamplayer bekannt, der gerne mit anderen auf Augenhöhe zusammenarbeitet. Du bringst alle Voraussetzungen mit, die wir uns von einer Führungspersönlichkeit bei Vitos wünschen.“ In Waldeck-Frankenberg zu Hause, identifiziere sich der neue Geschäftsführer sehr mit dieser Region. „Identifikation zu stiften, zur Region und insbesondere zu Vitos Haina, wird künftig eine Deiner wichtigsten Aufgaben sein“, rief Schütz dem 34-Jährigen zu. Die Verankerung in der Region sei sicherlich auch ein Vorteil, eine der größten Herausforderungen von Vitos Haina in den nächsten Jahren zu bewältigen: nämlich die Bindung und Gewinnung von Mitarbeitenden. „Der Wettbewerb um Fachkräfte im Gesundheitswesen wird sich verschärfen.“ Mit umfassenden Fort- und Weiterbildungsangeboten, unter anderem auch über die vitoseigene Akademie, berufsgruppenbezogenen Personalentwicklungsprogrammen, internationalem Recruiting, flexiblen Arbeitszeitmodellen und weiteren Elementen seien aber Antworten auf die Frage gefunden, wie Vitos auch in Zukunft als starker und attraktiver Arbeitgeber im ländlichen Raum agieren könne.


Orgelspiel des Ärztlichen Direktors
Wie bereits beim Festakt zur Einführung von Matthias Müller als Geschäftsführer im Februar 2019, sorgte Prof. Dr. Florian Metzger, Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina, auch bei der Verabschiedung für einen feierlichen Rahmen, in dem er den Festakt mit Orgelspiel musikalisch umrahmte. Stellvertretend für die Leitungen der Kliniken und Einrichtungen von Vitos Haina dankte er Müller für die hervorragende Zusammenarbeit und blickte in die Zukunft, die die Betriebsstättenleitungen von Vitos Haina gemeinsam mit dem neuen Geschäftsführer Dr. Philipp Kirchner gestalten wollen. „Vitos Haina betreibt nicht nur Kliniken mit einer langen Tradition, die wir gerne leben, sondern hat auch im speziellen eine Tradition, Visionen zu entwickeln und umzusetzen. So wie vor 200 Jahren deutschlandweit erstmals in Haina ein Park für Menschen mit psychischen Erkrankungen angelegt wurde, entwickeln wir aktuell Visionen für die Zukunft zu den Themen Ambulantisierung, der Behandlung, der Digitalisierung oder zur Gestaltung des demografischen Wandels in der Mitarbeiterschaft.“ Als Bürgermeister der Standortgemeinde Haina (Kloster) verabschiedete auch Alexander Köhler den bisherigen Geschäftsführer und begrüßte den Nachfolger.
Schönste gegen spannendste Aufgabe getauscht
Matthias Müller richtete bei seinem Abschied den Blick nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft. „Jetzt, wo sich unsere strategisch-bauliche Zielplanung aus 2019 in der Endphase ihrer Umsetzung befindet, heißt es: in spannenden Zeiten neue Ideen zu entwickeln und Vitos Haina noch wetterfester zu machen.“ Er sei jedenfalls glücklich, ein Teil der langen Geschichte des Psychiatriestandortes Haina gewesen zu sein. „Es sind die Kolleginnen und Kollegen, die Vitos Haina zu etwas ganz Besonderem machen.“ Zu seinem Wechsel von Haina nach Kassel sagte er: „Ich habe die schönste Aufgabe, die die hessische Psychiatrie zu vergeben hat, gegen die spannendste getauscht.“
Zukunft gemeinsam positiv gestalten
Dr. Philipp Kirchner dankte seinem bisherigen Geschäftsführerkollegen für die hervorragende, wenn auch kurze Zusammenarbeit. „Mit Matthias Müller verlässt uns ein sehr geschätzter Kollege in Richtung der Vitos Holding.“ Er habe Vitos Haina in den vergangenen Jahren stringent weiterentwickelt und insbesondere mit dem Ausbau der tagesklinischen Behandlung sowie dem entstehenden Klinikneubau der Erwachsenenpsychiatrie die Versorgung psychisch kranker Menschen im Landkreis Waldeck-Frankenberg signifikant verbessert. „Ich freue mich nun sehr darauf, die künftigen Aufgaben gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen anzugehen und die Entwicklung von Vitos Haina positiv zu gestalten.“

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