Weinfest in Neu-Berich – Ein Fest voller Genuss und Musik

Neu-Berich(Von Peter Fritschi). Das diesjährige Weinfest in Neu Berich war trotz ungemütlicher Witterungsbedingungen und zögerlichem Beginn am Ende ein voller Erfolg! Vom 17. bis 20. Mai 2024 strömten Weinfreunde, Musikliebhaber und Genießer aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg auf den malerischen Kirchplatz, um die fröhliche Atmosphäre zu genießen.
Vinum et Musica: Wein, Musik und Kulinarik
Das Motto des Weinfests lautete “Vinum et Musica” – eine perfekte Kombination aus exquisiten Weinen, mitreißender Musik und kulinarischen Köstlichkeiten. Die Veranstalter hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das für jeden Geschmack etwas bot.
Hubschrauberrundflüge und Vogelperspektive
Ein besonderes Highlight am verregneten Sonntagmorgen waren die Hubschrauberrundflüge, die den Gästen die Möglichkeit boten, Neu Berich das Umland mit seinem bezaubernden Twistesee, dem Arolser Residenzschloss aus der Vogelperspektive zu erleben. Die Aussicht trotz widriger Wetterverhältnisse war atemberaubend.
Musik und Unterhaltung
Schon an zwei Tagen zuvor boten die Veranstalter Musik zur Unterhaltung Die “CRS BIG BAND” aus Bad Arolsen eröffnete das Weinfest am 17. Mai mit schwungvollen Klängen. Am 18. Mai sorgte die Band “Soul2Soul” für gute Stimmung. Am letzten Sonntagnachmittag war noch eine Oldtimer-Ausstellung mit Sternfahrt geplant, die wetterbedingt etwas zögerlich anlief. Das erste Auto, das eintraf, war ein 76 Jahre alter Jaguar aus dem Jahr 1948, ein Schmuckstück und ein echter Hingucker, verbaut mit edlen Materialien, Tropenhölzern und viel Chrom, natürlich rechtsgesteuert. Ein Fahrzeug, das mehrmals den Besitzer wechselte, überall in der westlichen Welt im Einsatz war und nebenbei einen 23-jährigen, fast vergessenen Scheunenschlaf überlebte, erschien mit seinen stolzen Besitzern in neuem Glanz und verchromten Speichenrädern.

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Gregorianik meets Pop – Vom Mittelalter bis heute

Die meiste Aufmerksamkeit erhielt am Sonntag der gregorianische Chor THE GREGORIAN VOICES aus der Westukraine. Schon vor dem Einlass bildete sich eine schier endlose Schlange vor der Kirche. Der Vorraum musste zusätzlich bestuhlt werden und auch die Empore, auf der sonst nur der Organist Platz findet, war gut gefüllt. Eine über tausendjährige Tradition wurde zum Leben erweckt und dem Publikum nähergebracht. Der erste Teil wurde in lateinischer Sprache gesungen. Die acht ukrainischen Sängerinnen und Sänger des Ensembles „THE GREGORIAN VOICES“ aus dem westukrainischen Lemberg, allesamt studierte Profis, entführten die Zuhörer in der evangelischen Kirche Neu-Berich zunächst in die Welt der klassischen gregorianischen Gesänge – einstimmig, meditativ, liturgisch, Gesänge der christlichen Mönchsorden des Mittelalters. In traditionellen Mönchskutten zauberten sie eine mystische Atmosphäre in die Kirche und nahmen die Zuhörer mit auf eine Zeitreise durch die Welt der mittelalterlichen Kirchenmusik. Feierlich erklang das Gotteslob im Ave-Maria Virgo Sarena, das Kyrie Misa Orbis Factor sowie der Introitus Puer natus est nobis. Dem aufmerksamen Zuhörer bot sich ein abwechslungsreiches Konzert mit einer Mischung aus gregorianischen Chorälen und orthodoxer Kirchenmusik. Mit stimmgewaltigen Solopassagen zeigten der Chor und seine Solisten, wie Gregorianik heute klingen kann: authentisch und doch zeitgemäß. Abgerundet wurde das Konzert im zweiten Teil durch Klassiker der Popmusik, neu interpretiert und arrangiert: Halleluja von Leonard Cohen oder Sound of Silence von Simon & Garfunkel, Sailing von Sir Rod Stuard oder Angels von Robbie Williams fanden Eingang in den traditionellen Gesang. Das Publikum war begeistert und bedankte sich mit langanhaltendem Applaus für ein fulimenantes Konzert.

Claudia Zeh von den Bathilisheimer Werkstätten. Foto: Peter Fritschi

Erwähnenswert ist auch der kleine Kunstmarkt von und mit den Bathildisheimer Werkstätten. Die Bathildisheimer Werkstätten & Gäste boten ihre in liebevoller Handarbeit hergestellten Produkte zum Verkauf an.  Heiße Waffeln, Kaffee und Kuchen fanden in der Kirche ihre Abnehmer. Auf dem Freigelände der Kirche läutete die Band “Rockingham” mit zünftiger Rockmusik die Nacht ein – ein gelungener Abschluss des Festes.

Gutes tun für den guten Zweck
Das Weinfest hatte nicht nur Unterhaltung und Genuss im Fokus, sondern auch soziales Engagement. Der Reinerlös des gesamten Festes kam der “Kinderkrebshilfe Waldeck-Frankenberg e.V.” zugute. Zusätzlich ging der Erlös aus dem Kuchenverkauf an die “Bathildisheimer Werkstätten”. Die Besucher konnten also nicht nur feiern, sondern auch Gutes tun.

Hintergrund

Die Gregorianischen Gesänge haben ihren Namen aus der Zeit des Papstes Gregor I., geboren um 540 in Rom; † 12. März 604, war von 590 bis 604 Papst. Er gilt als einer der bedeutendsten Päpste und ist der jüngste der vier großen lateinischen Kirchenväter der Spätantike. Unser heutiger „Gregorianischer Kalender“, davor der „Julianische Kalender“ von Julius Cäsar, wurde von ihm geschaffen. 1295 wurde er heiliggesprochen. Der Gregorianische Gesang, auch Gregorianischer Choral genannt, ist ein einstimmiger, ursprünglich unbegleiteter liturgischer Gesang der römisch-katholischen Kirche in lateinischer Sprache. Der gregorianische Gesang gilt als gesungenes Wort Gottes und ist ein wesentlicher Bestandteil der Liturgie in der katholischen Kirche. Das Ordinarium enthält die Texte für die fünf festen Teile der Messe: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei. Diese Teile wurden schon früh mehrfach vertont und sind in der liturgischen und kirchenmusikalischen Praxis von besonderer Bedeutung.

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