COC-Dokumente: Was Autofahrer darüber wissen sollten

Wer in Deutschland mit dem eigenen Auto unterwegs sein möchte, kommt um einige Formalitäten nicht herum. So müssen beispielsweise schon im Zusammenhang mit dem Führerscheinerwerb Nachweise über einen Erste-Hilfe-Kurs und einen Sehtest vorgelegt werden. Zudem reicht es nicht aus, ein fahrbereites Auto von einem Händler oder einer Privatperson zu kaufen. Vielmehr setzt die Nutzung eines Fahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr die Erfüllung einiger Anforderungen voraus, die durch entsprechende Dokumente belegbar sein müssen. Dazu gehören beispielsweise eine ordnungsgemäße Zulassung des Fahrzeugs bei der zuständigen Behörde sowie der Abschluss einer Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung. Eine Missachtung der entsprechenden Vorschriften ist höchst riskant. So stellt bereits das Abstellen eines nicht zugelassenen Fahrzeugs im öffentlichen Straßenraum eine Ordnungswidrigkeit dar, und wer mit einem nicht versicherten Fahrzeug unterwegs ist, begeht sogar eine Straftat. Ein Thema, das bei Autofahrern mitunter für Verunsicherung sorgt, sind die sogenannten COC-Dokumente. Über deren Zweck und Notwendigkeit sollte man jedoch zumindest in Grundzügen Bescheid wissen.


Nur innerhalb der EU relevant – und nicht für Oldtimer
Der Begriff COC-Dokument ist zwar umgangssprachlich weit verbreitet, doch offiziell werden die betreffenden Papiere in Deutschland meist als „EG-Übereinstimmungsbescheinigung“ bezeichnet. Die Abkürzung COC leitet sich von den entsprechenden Formulierungen in mehreren anderen Sprachen ab. Beispiele dafür sind die englische, französische und italienische Bezeichnung, welche „Certificate of Conformity“, „Certificat de conformité“ beziehungsweise „Certificato di Conformita“ lauten. Wer ein Fahrzeug kauft, sollte darauf achten, dass das entsprechende COC-Dokument vom Verkäufer mit übergeben wird. Bei Neufahrzeugen wird dies den Kunden in der Regel zusammen mit den übrigen Fahrzeugunterlagen durch den Händler zur Verfügung gestellt. Im Falle eines Gebrauchtwagenkaufs sollte darauf geachtet werden, dass der Verkäufer es mit übergibt. Wer dies versäumt oder die entsprechenden Unterlagen verloren hat, kann beispielsweise COC Papiere bei EUROCOC bestellen oder sich an den Hersteller wenden. Letzteres ist jedoch teilweise mit relativ hohen Kosten verbunden. Wie bei anderen wichtigen Dokumenten auch, ist von Offerten zweifelhafter Anbieter dringend abzuraten, selbst wenn diese möglicherweise mit besonders niedrigen Preisen locken. Denn in solchen Fällen besteht ein hohes Risiko, dass es sich um Kriminelle handelt, die lediglich auf Betrug aus sind. Wer lediglich einen Oldtimer sein Eigen nennt und ein neueres Fahrzeug weder besitzt noch anzuschaffen plant, braucht sich mit dem Thema COC-Dokumente übrigens nicht zu beschäftigen.


Eigentlich zur Vereinfachung des innereuropäischen Handels gedacht
Mit dem COC-Papier dokumentiert der Hersteller, dass das von ihm gelieferte Fahrzeug den Normen der Europäischen Union (EU) entspricht und dass dafür eine EU-Typgenehmigung vorliegt. Zu diesem Zweck sind in dem Dokument sämtliche technischen Merkmale und Daten aufgelistet, die das Fahrzeugmodell beschreiben und bei dessen Zulassung erforderlich sind. Insgesamt sind dies mehr Angaben als diejenigen, die in Teil I und Teil II der Zulassungsbescheinigung enthalten sind. Der Sinn der COC-Dokumente besteht somit eigentlich darin, den innereuropäischen Handel und die Zulassung von Fahrzeugen zu erleichtern, nicht zuletzt auch dann, wenn die Anmeldung des Fahrzeugs in einem anderen EU-Land erfolgen soll. Vor der Einführung der COC-Zertifikate war dies mit einem deutlich höheren bürokratischen Aufwand verbunden. Letztlich leisten die COC-Dokument somit einen Beitrag zur Umsetzung der vier Grundfreiheiten der Europäischen Union.