Korbach(pm). Einen moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit hat der Agenturbezirk Korbach im Dezember zu verzeichnen: 7922 Arbeitslose waren in den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder gemeldet, das sind 189 mehr als im November (plus 2,4 Prozent) und 646 mehr als vor einem Jahr (plus 8,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöht sich auf 4,2 Prozent. Im November hatte sie bei 4,1 Prozent gelegen, vor einem Jahr bei 3,9 Prozent. „Ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte von November auf Dezember ist nicht ungewöhnlich“, kommentiert die neue Leiterin der Korbach Arbeitsagentur, Petra Kern. Unabhängig von diesen jahreszeitlichen Einflüssen präsentiere sich der heimische Arbeitsmarkt weiterhin recht robust. Dafür spreche auch die niedrige Zahl von neuen Kurzarbeitsanzeigen, die sich auf dem üblichen Niveau für Dezember bewege. Der Vergleich mit dem Dezember des Vorjahres liefere jedoch Hinweise, dass die konjunkturelle Flaute Spuren hinterlasse. „Wir sehen im Agenturbezirk einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Dezember 2022, gleichzeitig ist die Zahl der Stellenangebote merklich gesunken.“ Auch machten sich nach wie vor die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine insbesondere bei den Jobcentern bemerkbar. „Seit September ist die Zahl der Arbeitslosen aus der Ukraine allerdings rückläufig“, betont Petra Kern. „Die Wohnungssuche, Spracherwerb, Anerkennung von ausländischen Abschlüssen – all dies hat einige Zeit gedauert, aber nun gelingt zunehmend die Integration in den Arbeitsmarkt.“ Darauf weise zudem ein Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von Ukrainern hin, die sich nach den jüngsten verfügbaren Zahlen innerhalb eines Jahres verdoppelt hat.
Bei fast allen Personengruppen ist im Dezember ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, am deutlichsten bei den Jüngeren unter 25 Jahren (plus 65, plus 8,2 Prozent) und bei den Männern (plus 154, plus 3,6 Prozent). Anders bei den Ausländern, wo 44 Arbeitslose weniger registriert sind (minus 1,5 Prozent). Die Daten für die beiden Rechtskreise: Bei der Arbeitsagentur (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) waren im Agenturbezirk 3095 Menschen arbeitslos gemeldet, 162 mehr als im Vormonat (plus 5,5 Prozent) und 359 mehr als vor einem Jahr (plus 13,1 Prozent). Bei den beiden Jobcentern im Agenturbezirk (Rechtskreis SGB II, Bürgergeld) waren 4827 Arbeitslose registriert, 27 mehr als im November (plus 0,6 Prozent) und 287 mehr als im Dezember 2022 (plus 6,3 Prozent). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat erneut gestiegen, um 18 auf 1987 Personen. Das sind 318 mehr als vor einem Jahr. 1654 offene Stellen waren im Agenturbezirk im Dezember gemeldet, 40 weniger als im November (minus 2,4 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 512 Stellen (minus 23,6 Prozent). Kurzarbeit: 13 Betriebe haben im Dezember bis zum Stichtag (27. Dezember) neu Kurzarbeit angezeigt, von der bis zu 307 Personen betroffen sein können. Ein Jahr zuvor waren es 35 Betriebe mit maximal 529 Personen.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Dezember 3738 Menschen arbeitslos gemeldet, 181 mehr als im November (plus 5,1 Prozent) und 380 mehr als vor einem Jahr (plus 11,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt von 4,1 auf 4,3 Prozent, das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand im Landkreis liegt mit 712 um 59 niedriger als im November und um 371 niedriger als im Dezember 2022.
Korbach mit Bad Wildungen: 1747 Personen ohne Arbeit waren im Dezember in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 77 mehr als im November (plus 4,6 Prozent) und 228 mehr als vor einem Jahr (plus 15 Prozent). Die Quote erhöht sich von 4,0 auf 4,2 Prozent, das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.
Geschäftsstelle Frankenberg: 1154 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 71 mehr als im Vormonat (plus 6,6 Prozent) und 128 mehr als im Dezember 2022 (plus 12,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg liegt bei 4,0 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im November und 0,4 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2022.
Geschäftsstelle Bad Arolsen: 837 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 33 mehr als im November (plus 4,1 Prozent) und 24 mehr als vor einem Jahr (plus 3 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent (Dezember 2022: 4,7 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder: 4184 Arbeitslose waren im Dezember im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 8 mehr als im November (plus 0,2 Prozent) und 266 mehr als im Vorjahresmonat (plus 6,8 Prozent). Die Quote liegt unverändert bei 4,2 Prozent (Dezember 2022 4,0 Prozent). 942 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 19 mehr als im November aber 141 weniger als im Vorjahr.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg: 1985 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 23 weniger als im November (minus 1,1 Prozent) und 109 mehr als im Vorjahr (plus 5,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,3 auf 4,2 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 4,0 Prozent.
Geschäftsstelle Melsungen: In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Dezember 1130 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 18 mehr als vor vier Wochen (plus 1,6 Prozent) und 151 mehr im Jahresvergleich (plus 15,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt weiter 4,4 Prozent, das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2022.
Geschäftsstelle Schwalmstadt: 1069 Menschen auf Jobsuche zeigt die Dezember-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber November ein Plus von 13 (plus 1,2 Prozent) und gegenüber dem Vorjahr von 6 (plus 0,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 4,0 Prozent, dem gleichen Wert wie im Dezember 2022.