Frankenberg(pm). Seit 1989 gibt es das Stadion in Frankenberg. Derzeit machen sich die Nutzerinnen und Nutzer des Stadions Gedanken, was mit dem Standort, den Sportlern und dem Sport passiert. Die parteilose Bürgermeisterkandidatin Barbara Eckes, die Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer(SPD) sowie der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hendrik Klinge besuchten den TSV Frankenberg während einer Trainingseinheit. Der TSV Frankenberg ist ein Sportverein, der nicht nur sportlich aktiv ist, sondern sich vorbildlich für soziale Belange einsetzt und Jugendliche fördert und unterstützt. Die erfolgreiche Jugend- und Nachwuchsarbeit zeigt sich nicht zuletzt in den sportlichen Erfolgen des TSVs. Mit seiner Abt. Leichtathletik trainiert er gerade nach der Pandemie mit den Jugendlichen intensiv, aber auch das Miteinander, sportliche sowie persönliche Erfolge sollen gefördert werden. Till Vollmar und seine Sportgruppe empfangen die Gäste im Stadion und machten deutlich: „Wir haben in den jüngeren Klassen seit Monaten Wartelisten, es sind zu wenige Trainer durch alle Altersklassen da. Es wollen sich zu wenige ehrenamtlich engagieren. Wir brauchen mehr Leute im Ehrenamt, vor allem an der Basis. Nur wenige wollen sich regelmäßig einbringen. Zudem brauchen wir Trainings- und Sportflächen – unter anderem für die Handwerker von Morgen, die heute ihre motorischen Fähigkeiten durch sportliche Aktivitäten verbessern können. Wir werben darum, dass das von Politik und Wirtschaft verstanden wird.“
Daniela Sommer, Barbara Eckes und Hendrik Klinge machten sich ein Bild vor Ort vom Stadion. Ihnen ist es wichtig den Sport und das Ehrenamt zu unterstützen: „Sport im Verein ist ohne das Ehrenamt nicht denkbar. Sport stärkt den Zusammenhalt, die Gesundheit und ist Wegbereiter für Inklusion und Integration. Sport vermittelt demokratische Werte wie Fairness, Respekt und Toleranz. Deshalb setzen wir uns dafür ein, die Vielfalt des Sports zu erhalten und die Rahmenbedingungen für den Sport weiter zu verbessern. Wir freuen uns, dass wir so viele sportliche Talente, viele Trainerinnen und Trainer vor Ort haben. Darauf sind wir stolz und danken allen ehrenamtlich Aktiven! Aber neben diesem Dank, gilt es auch den Sport mit den entsprechenden Rahmenbedingungen auszustatten.“
Diese müssen erheblich besser werden, sind sich alle einig: Zunächst brauche es eine Standortklärung und ein Bekenntnis dazu, wie es weitergeht. Dass die Vereine bislang nicht eingebunden wurden, sei verwerflich. Zunächst wäre es sinnvoll jährlich die Bahn zu reinigen, damit der Erhalt gesichert wird und auch die Instandhaltung der Anlagen müsste konsequent durchgeführt werden. Bislang ruht sich die Stadt oftmals auf dem Ehrenamt aus. Schon lange wünschen sich die Aktiven, dass es einen Schließdienst für die Anlage gibt, damit bei Unzeiten und nachts nicht auf den Sportanlagen randaliert wird. Denn häufig müssen die Sportler bevor sie ins Training gehen können, die Bahn, die Rasen- und Sandflächen von Scherben oder ähnlichen befreien: „Ehrenamt braucht guten Boden. Ehrenamt muss unterstützt und gefördert werden.“
Damit der über Jahre entstandene Sanierungsstau im Bereich der Sportinfrastruktur abgebaut werden kann und zwingend notwendige energetische Sanierungen durchgeführt werden können, bedarf es gemeinsamer, abgestimmter Anstrengungen von Land, LSB, Stadt und Sportverbänden. Sport in Deutschland und Sport in Hessen lebt wie in kaum einem anderen Land von ehrenamtlichen Strukturen. Deshalb ist es wichtig, nicht nur in Sonntagsreden das Ehrenamt als „Kitt der Gesellschaft“ zu loben, sondern diejenigen, die mit viel Herzblut und vielen unbezahlten Arbeitsstunden flächendeckend ein modernes Sportangebot zur Verfügung stellen, auch bedarfsgerecht zu unterstützen. Sowohl bei vorhandenen Sportstätten als auch bei Neu- und Zubauten muss verstärkt Wert auf Barrierefreiheit gelegt werden, damit Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben können. Eine weitere Herausforderung sei eine verbesserte Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen, wenn es darum geht, den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang erinnerten die Besucher daran, dass das Stadion das Schulstadion der Burgwaldschule sei, um dort Sport zu treiben, so dass auch die Schule in mögliche Szenarien eingebunden werden müsse.
Wichtig sei, die Sporttreibenden und ihre Wünsche zu berücksichtigen, damit der Sport und die sportlichen Erfolge auch weiterhin in Frankenberg zu Hause sind.