Allendorf/Eder(Von Erwin Strieder). Imposante Klangerlebnisse bot der musikalische Festgottesdienst aus Anlaß des 75jährigen Jubiläums des evangelischen Posaunenchors. Damit gab sich der Jubiläumschor sein schönstes Geburtstagsgeschenk selbst. Eine große Formation von fünf Posaunenchören aus Birkenbringhausen, Bromskirchen und Haine, dem Allianz-Sextett und dem gastgebenden Chor mit zusammen über 30 Bläsern füllte den Altarraum in der nahezu voll besetzten Kirche. Vier Sätze von „Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist“ stimmten als Vorspiel auf das musikalische Spektakel ein. Lebhaften spontanen Beifall spendeten die Besucher später für „Highland Cathedral“ und einem Stück aus den Irischen Segenswünschen. Die Posaunenchöre begleiteten auch die gesungenen Gemeindelieder wie „Tut mir auf die schöne Pforte“, „Danket dem Herrn“ und „In dir ist Freude“. Abwechselnd dirigierten Friedhelm Pfuhl, Marius Schmidt und Jakob Schubert. Der Kirchenchor unter der Leitung von Tatjana Beyer sang „Lobsinget dem Herrn“ zur Kurz-Liturgie von Pfarrer Oliver Schönfeld. Für ein imposantes Orgelzwischenspiel erhielt Beate Kötter großen Applaus.
Pfarrer Schönfeld bezeichnete die Posaunenchöre als „lebende Identität des christlichen Daseins“. Musik entfalte sich vor allem dann, wenn sie in Gemeinschaft mit mehreren Menschen gemeinsam geboten werde. „Musik kann uns begeistern und sie verleiht unserer Seele Flügel und schenkt uns Lebensqualität“, sagte Schönfeld. Musik könne die Menschen verändern, sie wecke Sehnsüchte, etwa nach Frieden. „Musik ist eine große Gabe Gottes!“ lautete das Fazit des Seelsorgers. Landesposaunenwart Philipp Schütz gratulierte jedem einzelnen der Allendorfer Bläser zum Jubiläum. Tatjana Beyer überreichte dabei jedem der Akteure eine Sonnenblume und stellte alle mit ihrem jeweiligen Instrument namentlich einzeln vor. Eine herausragende Ehrung widerfuhr Hans Dippel, der dem Posaunenchor seit der Gründung 1948 ununterbrochen angehört. Er war damals gerade Teenager geworden, jetzt geht er seinem 90. Geburtstag entgegen. Im Grunde habe Dippel alle Ehrungen für Posaunisten bereits erhalten. Es fehle lediglich noch die höchste Auszeichnung, die nur für mehr als 70 Jahre aktives Blasen vergeben werde- die Ehrenmedaille der Evangelischen Posaunenwerke in Deutschland.
Auch für Chorleiter Friedhelm Pfuhl hatte Schütz eine Auszeichnung parat, nämlich die von Bischöfin Beate Hofmann von der evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck. Für seine 60jährige Bläsertätigkeit und 40 Jahre Chorleitung wurde Pfuhl mit der Walter-Blankenburg-Medaille für engagierte Arbeit in der Kirchenmusik ausgezeichnet. Dr. Markus Pfuhl referierte die Chronik des Allendorfer Posaunenchors, wir berichteten ausführlich vor einigen Tagen. Gruß- und Dankesworte sprachen Christina Ronzheimer vom Dekanat Gladenbach-Biedenkopf, Erster Beigeordneter Kurt Kramer im Namen der Gremien der politischen Gemeinde, die Pfarrer Oilver und Ruth Schönfeld für die Kirchengemeinde sowie Werner Mohr im Auftrag einiger Vereine.