Interview mit Bürgermeister Friedrich zum Projekt Green Trails

Korbach(pm). Rund 9 von 200 Kilometer der Green Trails entstehen in den kommenden Monaten am Eisenberg. Aber was genau verspricht sich die Stadt Korbach vom Projekt und sind noch weitere Maßnahmen geplant? Diese und weitere Fragen hat Tanja Reitmeier vom Zweckverband Green Trails Bürgermeister Klaus
Friedrich in einem Interview gestellt.
Warum beteiligt sich die Stadt Korbach am Projekt Green Trails?
Klaus Friedrich: Wir halten die Green Trails für eine einmalige Chance, in unserer Region etwas europaweit Einmaliges zu schaffen. Dabei geht es nicht um rasante Downhill-Strecken, wie wir sie aus Willingen oder Winterberg kennen. Vielmehr geht es darum, durch diese Trails für  Jedermann körperliche Betätigung in der Natur zu ermöglichen. Sehen Sie, man wird nur etwas wertschätzen, wenn man es kennt. Insofern ist es wichtig, den Menschen, insbesondere natürlich den Kindern und Jugendlichen, die Natur näher zu bringen. Das Motto lautet also: Handy und Spielekonsole an die Seite legen und rauf auf’s Fahrrad. Sowohl für unsere Bürgerinnen und Bürger als auch für Gäste bietet das Projekt Green Trails bisher noch ungeahnte Möglichkeiten. Die Hansestadt Korbach mit ihrer zentralen Lage kann und will sich einem so innovativen Projekt natürlich nicht verschließen. Wir glauben fest an den Erfolg dieses Vorhabens.


Was für einen Mehrwert sehen Sie für Ihre Stadt und für die Region Waldeck-Frankenberg?
Klaus Friedrich: Zum einen: Als führende Tourismusregion in Hessen kann sich der Landkreis auf seinen bisherigen Erfolgen nicht ausruhen. Die Entwicklungen der letzten Jahre wie z. B. Schneemangel im Winter oder Niedrigwasser in unseren Seen in den Sommermonaten zwingen zum Handeln. Der Tourismus ist und bleibt für die Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, und das nicht nur in Willingen oder am Edersee. Hier gilt es mit innovativen Projekten wie den Green Trails weiterhin attraktiv zu bleiben. Und, auch das ist ein wichtiger Aspekt, schaffen wir für die Bevölkerung unserer Stadt, des gesamten Landkreises und darüber hinaus neue, attraktive Sportstätten.

Wie kann der örtliche Einzelhandel, die Gastronomie und Hotellerie einen Gewinn aus diesem Projekt ziehen?
Klaus Friedrich: Ich bin davon überzeugt, dass der Tourismus in unserer Region einen enormen Beschleunigungsschub durch dieses Projekt erfahren wird. Davon profitieren alle. Die ausgelöste Wertschöpfungskette wird umfassend sein. Als „die Einkaufsstadt“ in der Region wissen wir um die Bedeutung des Tourismus, insbesondere der vielen Tagestouristen.

Korbach investiert einiges in den Ausbau der Radinfrastruktur, was erhoffen Sie sich von diesen Investitionen?
Klaus Friedrich: Es geht dabei insbesondere darum, das Fahrrad als Verkehrsmittel noch attraktiver zu machen um die Umweltbelastungen durch Kraftfahrzeuge zu reduzieren. Dieses Ziel bezieht sich sowohl auf den „Alltagsradverkehr“ als auch auf die Freizeitgestaltung. In beiden Fällen bieten die Green Trails neue Chancen. Durch sie wird das Naturerlebnis „erfahrbar“. Gleichzeitig werden durch die Ertüchtigung von Verbindungen zu und zwischen den Trail-Parks viele Radwege, die überwiegend dem Alltagsradverkehr dienen, von diesem Projekt profitieren.

Der Trail am Eisenberg wird vermutlich im Sommer diesen Jahres eröffnet, gibt es bis dahin weitere Planung rund um das Thema Fahrradfahren in der Hansestadt?
Klaus Friedrich: Der Haushaltsplanentwurf der Stadt Korbach sieht auch für dieses Jahr wieder Mittel für die Verbesserung des Radwegenetzes vor. Wir werden unsere Aktivitäten aus diesem Jahr wie z. B. die Schaffung eines zentral gelegenen Fahrradparkplatzes mit Schließfächern direkt an der Bahnhofstraße, die Anbindung an den Twiste-Radweg, die Beleuchtung des Tunnels am Ederseebahn-Radweg oder die Schaffung eines Schutzstreifens in der Briloner Landstraße zur Verbesserung des Radverkehrs weiter fortsetzen. Gleichzeitig gilt es, die Einstiegsstellen für den Trail am Eisenberg gut sichtbar und attraktiv zu gestalten.


„Trails für alle“ so heißt es ja immer. Aber würden Sie sich selbst auch am Eisenberg aufs Mountainbike setzen?
Klaus Friedrich: Schau’n wir mal. Vielleicht kann ich den Trail ja auch mit meinem City-Bike befahren.

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