Landkreis fördert Freiflächengestaltung in Rosenthal mit über 1,2 Millionen Euro

Rosenthal(pm). Altes bewahren, Vorhandenes neu entdecken, Raum für Neues schaffen: Die Neugestaltung der Freiflächen am Dammrasen in Rosenthal unterstützt der Landkreis Waldeck-Frankenberg im Rahmen der Dorfentwicklung mit über 1,2 Millionen Euro aus EU-Mitteln und Zuschüssen aus dem Kommunalen Finanzausgleich. Den entsprechenden Förderbescheid hat Landrat Jürgen van der Horst bei einem Termin vor Ort an Bürgermeister Stefan Jakob übergeben. Ziel der Umgestaltung ist es, den Verkehr in diesem Bereich zu reduzieren, öffentliche und Gewerbeflächen sinnvoll miteinander in Einklang zu bringen und die Atmosphäre eines Markplatzes mit Aufenthalts- und Veranstaltungsmöglichkeiten zu schaffen. Dafür wurde bereits ein Planungsbüro mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt, in die auch die Bürgerinnen und Bürger Rosenthals im Rahmen eines Workshops mit einbezogen wurden und Feedback geben konnten. Das Projekt ist als zentrale Maßnahme zur Aufwertung des gesamten Ortsbildes geplant und soll auch zur Stärkung Rosenthals als Kernort mit der vorhandenen Infrastruktur für alle Ortsteile dienen.


Vor allem die Entwicklung des Rodebachs und des Naturraums sowie die Nutzung des Bereichs als Wohnstraße sollen weiter vorangetrieben werden, um die Qualität des Wohnumfeldes durch eine passende Gestaltung zu erhöhen. Dabei soll das ansässige Gewerbe am Standort erhalten und gestärkt werden. Laut Planungen werden dafür unterschiedliche Maßnahmen ins Auge gefasst. So sollen die Fahrbahnbereiche künftig nicht nur als reine Verkehrsflächen dienen, sondern in Richtung Freianlagencharakter weiterentwickelt werden. Durch eine veränderte Verkehrsführung soll eine Verkehrsberuhigung erreicht werden. Auch die Bushaltestelle so
umgestaltet werden. Zwei Zirkel sollen den Bereich im Sinne von Markplatzrondellen gestalterisch aufwerten und Aufenthaltsmöglichkeiten werden ebenfalls geschaffen. Der aktuell optisch dominierende Stahlbetontrog, der das Gewässer in diesem Bereich einfasst, soll optisch zum Positiven gestaltet werden – durch straßenseitige Anpflanzungen, Bepflanzung der Geländerbereiche und ein verändertes Beleuchtungsbild. Selbstverständlich ist auch nach der Realisierung der Maßnahme der Hochwasserschutz und die Absturzsicherung gewährleistet.


„Der Stadtkern Rosenthals ist historisch gewachsen, bietet aber ein hohes städtebauliches Potenzial für die gesamte Umgebung“, sagt Landrat Jürgen van der Horst. Mit Umsetzung des Projekts werde die Kernstadt nicht nur gestalterisch aufgewertet. „Es werden auch Räume für Menschen geschaffen und Plätze der Begegnung, beispielsweise für Festlichkeiten wie Stadtjubiläen oder Märkte. „Um die Dorfentwicklung im ländlichen Raum zu fördern, freuen wir uns, die Stadt Rosenthal bei diesem Vorhaben finanziell unterstützen zu können.“ So soll auch eine Erlebniswelt der Sinne entstehen: Gesehen werden sollen dort künftig Naturelemente – bestehend aus Gewässern, Grünflächen, Baumalleen, Hecken und Rankpflanzen. Hören soll man eine Geräuschsymbiose aus Gewässern, Natur und Menschen in
einem zurückhaltenden motorisierten Verkehrsgeschehen. Fühlen kann man künftig Erholung im Aufenthaltsbereich und einen entschleunigten Altstadtkern. Als besonderes Geschmackserlebnis sollen die Früchte der neu anzupflanzenden Obstbäume dienen, die in der Erntezeit als Gemeinschaftserlebnis aller Anwohnenden geerntet werden können.


„Die Stadt Rosenthal hat für lange Zeit die einmalige Chance, mit solch einer hohen Förderung gestalterisch im Innenstadtbereich tätig zu werden“, sagt Rosenthals Bürgermeister Stefan Jakob. „Wir freuen uns, im Namen aller Gremien über diese Möglichkeit.“ Starten soll die weitere Planung des Vorhabens Ende Januar und muss bis spätestens Oktober 2024 fertiggestellt werden. Laut Kostenschätzung des Planungsbüros belaufen sich die Gesamtkosten für das Projekt auf über 1,9 Millionen Euro. Die zuwendungsfähigen Ausgaben werden auf 1,5 Millionen Euro gedeckelt, weswegen der Zuschuss des Landkreises 85 Prozent, also 1.275.000 Euro beträgt. Bei den Zuschüssen handelt es sich um EU-Mittel und Mittel des Kommunalen Finanzausgleichs.

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