Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Korbach unverändert bei 3,8 Prozent
Korbach(pm). Wenig Änderung bei den Arbeitslosenzahlen im November: 7026 Arbeitslose waren im Agenturbezirk Korbach gemeldet, das sind 6 weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote stagniert bei 3,8 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigt hingegen der Jahresvergleich: In den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder sind jetzt 1249 Arbeitslose mehr registriert als im November 2021, damals betrug die Quote 3,1 Prozent. Die Arbeitslosigkeit sei im November weniger stark gesunken als in den vergangenen fünf Jahren, berichtet der Korbacher Agenturleiter Uwe Kemper. „Wir können derzeit nicht feststellen, dass wesentlich mehr Menschen aus einer Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit wechseln. Aber beim Abgang aus der Arbeitslosigkeit ins Erwerbsleben sehen wir gegenüber Oktober einen Rückgang um 18,6 Prozent.“ Kemper sieht darin ein Zeichen der Vorsicht bei den Betrieben, die wegen der mit Unsicherheit behafteten wirtschaftlichen Lage möglicherweise mit Einstellungen etwas zurückhaltender seien. Dies korrespondiere mit einer rückläufigen Zahl an offenen Stellen und einer leichten Zunahme bei neuen Kurzarbeits-Anzeigen. „Wir liegen zwar deutlich unter den Kurzarbeitszahlen der vergangenen zwei Jahren, aber über dem Niveau der Vor-Pandemie-Zeit.“ Insgesamt bewertet der Agenturchef den hiesigen Arbeitsmarkt als robust, „wie schon seit Beginn der Corona-Pandemie zeigt er sich widerstandsfähig gegenüber den aktuellen Herausforderungen“.
Die Arbeitslosigkeit bei den einzelnen Personengruppen hat sich im November unterschiedlich entwickelt. Rückgänge gab es bei den Jüngeren unter 25 Jahren (minus 29 Personen, minus 4 Prozent), den Ausländern (minus 60, minus 2,3 Prozent) und den Frauen (minus 68, minus 2 Prozent), Anstiege bei den Männern (plus 62, plus 1,7 Prozent) und den Älteren ab 50 Jahren (plus 42, plus 1,7 Prozent). Den deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres führt Kemper im Wesentlichen auf den Ukraine-Effekt zurück. Seit Juni werden die aus der Ukraine geflüchteten Menschen in den Jobcentern betreut, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II erbringen. In diesem Bereich ist die Arbeitslosenzahl innerhalb eines Jahres um fast 40 Prozent gestiegen, während sie im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) leicht gefallen ist. Die Zahlen für die beiden Rechtskreise: Im Rechtskreis SGB III waren im Agenturbezirk 2548 Menschen arbeitslos gemeldet, 38 mehr als im Vormonat (plus 1,5 Prozent) und 14 weniger als vor einem Jahr (minus 0,5 Prozent). Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) waren 4478 Arbeitslose registriert, 44 weniger als im Oktober (minus 1 Prozent) und 1263 mehr als im November 2021 (plus 39,3 Prozent). Bei der Langzeitarbeitslosigkeit ist im Berichtsmonat ein geringer Anstieg um 6 auf 1650 zu verzeichnen. Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 182. Die Zahl der offenen Stellen im Agenturbezirk ist im November um 182 auf 2430 zurückgegangen (minus 7 Prozent), das sind 1434 weniger als vor einem Jahr (minus 37,1 Prozent). 14 Betriebe im Agenturbezirk haben bis zum 24. November neu Kurzarbeit angezeigt, im Oktober waren es 24. Davon können bis zu 225 Personen betroffen sein (Oktober: 374 Personen). Zum Vergleich die Zahlen von 2019: Im Herbst vor der Pandemie gab es im Oktober und November zusammen 14 neue Kurzarbeitsanzeigen für maximal 175 Beschäftigte.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im November 3198 Menschen arbeitslos gemeldet, 10 weniger als im Oktober (minus 0,3 Prozent) und 454 mehr als vor einem Jahr (plus 16,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 3,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 3,1 Prozent gelegen. Der Stellenbestand im Landkreis liegt mit 1242 um 108 niedriger als im Oktober und um 874 niedriger als im November 2021.
Korbach mit Bad Wildungen. 1436 Personen ohne Arbeit waren im November in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 22 mehr als im Oktober (plus 1,6 Prozent) und 97 mehr als vor einem Jahr (plus 7,2 Prozent). Die Quote steigt von 3,4 auf 3,5 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.
Geschäftsstelle Frankenberg. 998 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 37 weniger als im Vormonat (minus 3,6 Prozent) und 200 mehr als im November 2021 (plus 25,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg reduziert sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent (November 2021: 2,8 Prozent).
Geschäftsstelle Bad Arolsen: 764 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 5 mehr als im Oktober (plus 0,7 Prozent) und 157mehr als vor einem Jahr (plus 25,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote bleibt mit 4,4 Prozent unverändert und liegt um 0,9 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.
Landkreis Schwalm-Eder. 3828 Arbeitslose waren im November im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 4 mehr als im Oktober (plus 0,1 Prozent) und 795 mehr als im Vorjahresmonat (plus 26,2 Prozent). Die Quote liegt wie im Vormonat bei 3,9 Prozent und damit um 0,8 Prozentpunkte höher als im November 2021. 1188 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 74 weniger als im Oktober und 560 weniger als im Vorjahr.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1815 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, 11 weniger als im Oktober (minus 0,6 Prozent) und 433 mehr als im Vorjahr (plus 31,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote verharrt bei 3,9 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 3,0 Prozent.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im November 999 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 2 mehr als vor vier Wochen (plus 0,2 Prozent) und 163 mehr im Jahresvergleich (plus 19,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt weiter 3,9 Prozent, das sind 0,6 Prozentpunkte mehr als im November 2021.
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1014 Menschen auf Jobsuche zeigt die November-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Oktober ein Plus von 13 (1,3 Prozent) und gegenüber dem Vorjahr von 199 (plus 24,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent, vor einem Jahr hatte sie 3,1 Prozent betragen.