Waldeck-Frankenberg(pm/od). Im Jahr 2017 hatte Bürgermeister Thomas Trachte die Idee: Den Grenztrail. Ein 650 Kilometer langer Singletrail, der an der Landkreisgrenze entlangführen und das sportliche Angebot im Kreis erweiterten sollte. Fast fünf Jahre später hat sich die Projektidee jedoch grundlegend geändert. Singletrails sollen weiterhin gebaut werden, aber nun in konzentrierten ausgewählten Bereichen im Landkreisinneren. Gleichzeitig wird sich das neue Angebot nicht an einzelne sportliche Mountainbiker richten, sondern an Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Zum Start in den Mai präsentiert sich nun das Projekt mit einem völlig neuen Auftritt, der an die Zielgruppe und die neuen Entwicklungen angepasst ist.
„Green“, bei dieser Farbe hat man vieles vor Augen: Bäume, Gras, Sträucher, aber auch Natur- und Klimaschutz. Worauf zielt das Grün also im Namen Green Trails ab? Der Landkreis Waldeck-Frankenberg ist landesweit für seine grünen Berge und die wunderschöne Natur bekannt. Mit den Green Trails wird diese Natur für jung und alt erfahrbar und das Naturerlebnis steht ganz weit im Vordergrund. Aus diesem Grund ist es auch oberstes Ziel aller Projektbeteiligten, die Pfade so naturverträglich wie möglich in den Wald zu integrieren. Bäume werden möglichst nicht entnommen und Sträucher, die beim Modellieren der Strecke abgenommen werden mussten, werden vorsichtig an den Seiten des rund 1,5 Meter breiten Pfades wieder angepflanzt. Durch erfahrene Streckenbauer sollen so mithilfe von Schaufel, Rüttelplatte und Minibagger schöne Wege entstehen, die den Boom des Fahrrad-Marktes gerecht werden, Nutzergruppen entzerren und ein besonderes Erlebnis für Bürgerinnen und Bürger sowie Touristen schaffen.
Das Logo des Projekts steht zudem für Zusammenhalt und Gemeinschaft. Dies wurde von Beginn an gelebt. 15 Kommunen des Landkreises arbeiten eng für ihre Region zusammen. Aber nicht nur in den internen Prozessen stehen Zusammenhalt und Gemeinschaft im Vordergrund: Das beauftragte Projektbüro und die Projektleitung nehmen sich den Sorgen und Bedenken verschiedenster Interessengruppen an und gehen auf diese ein. Erst am vergangenen Donnerstag fand dazu eine Informationsveranstaltung für den Bereich Landwirtschaft statt. Zudem sollen auch Inhalte mit den Interessenvertretungen gemeinschaftlich entwickelt werden. „Im Rahmen von sogenannten Knigge -Workshops möchten wir zusammen mit den unterschiedlichen Interessenvertretungen Verhaltensregeln für die Trailnutzung erarbeiten. Mit den gesammelten Informationen aus diesen Workshops gestalten wir auch Inhalte unserer Öffentlichkeitsarbeit. Wir möchten so Nutzende aufklären und für die Belange anderer sensibilisieren.“, sagte Landrat und Verbandsvorsteher Jürgen van der Horst.
Aktuell befindet sich der Landschaftspflegerische Begleitplan vom Eisenberg Korbach bei der Unteren Naturschutzbehörde zur naturschutzrechtlichen Prüfung und Genehmigung. Anschließend soll der Bau des ersten Trail- und Wegenetzes starten. Um den Tieren und Pflanzen am Eisenberg einen Platz zum Ausgleich für den Bau zur Verfügung zu stellen, wird parallel eine große naturschutzrechtliche
Ausgleichsmaßnahme in Absprache mit dem NABU geplant. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich auf der neuen Internetseite unter www.greentrails.de über das Projekt und die geplanten Maßnahmen informieren. Bei Fragen besteht die Möglichkeit, sich direkt an die Projektleitung unter info@greentrails.de oder 05631 954-5009 zu wenden.