Wilke Areal: Finanzierungslücke in Millionen Höhe

Twistetal(pm). Bei der Gemeindevertretersitzung in Twistetal am 14. März 2022 wurden aktuelle Zahlen zur Entwicklung der neuen Berndorfer Mitte vorgelegt. Die tatsächlichen Kosten für den Rückbau des ehemaligen Wilke Areals liegen mit mehr als 4,9 Millionen Euro, deutlich über den bisher veranschlagten 3,3 Millionen Euro. Die Firma HPC hat in den vergangenen Monaten alle Gebäudebestandteile im Detail aufgenommen, analysiert und anschließend bewertet. Zur Erinnerung, am 12.07.21 hat das Gemeindeparlament einstimmig entschieden, das Areal grundsätzlich zurückzubauen. „Das war und ist meiner Meinung nach richtig, da der Ankauf des Geländes durch die Gemeinde nicht mehr rückgängig zu machen war.“ so Jörg Marpe, Fraktionsvorsitzender der FDP Twistetal wörtlich. Für den Rückbau wurde auch ein Kostenrahmen entschieden, der im Haushalt verankert ist. „Dieser Kostenrahmen ist für uns die Obergrenze dessen, was die Gemeinde sich leisten kann.“ sagt Albert Brand, Mitglied der FDP-Fraktion und Vorsitzender des Finanz- und Wirtschaftsausschusses. In diesem Kostenrahmen ist der Rückbau und die anschließende Erschließung des Geländes berücksichtigt. Grundlage war die integrierte
Machbarkeitsstudie der NH ProjektStadt aus Kassel.

Bereits jetzt besteht eine Finanzierungslücke von ca. 1,8 Millionen Euro, darin sind aktuelle Preissteigerungen und erwartbare Vorgaben im Rahmen der  beantragten Abrissgenehmigung noch gar nicht enthalten. „Für uns als FDP-Fraktion ist klar, solange die Finanzierungslücke nicht geklärt ist, werden wir keinen weiteren Schritten zustimmen“, stellt Friederike Becker, Mitglied des Gemeindevorstands für die FDP Twistetal, klar. Auch muss geklärt werden, wie lange die fest eingeplanten EFRE Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Der ursprüngliche Zeitplan zu Abriss und Erschließung des Geländes ist aktuell nicht realistisch. Die Firma HPC schätzt den Zeitrahmen für den Rückbau auf Basis der ermittelten Volumina auf rund 18 Monate. Wenn die Abrissgenehmigung vorliegt, wird das weitere Vorgehen neu bewertet. Bis dahin muss auf allen Ebenen von Gemeinde, über Landkreis, Land, Bund an Möglichkeiten zum Schließen der Finanzierungslücke gearbeitet werden. Die Gemeinde Twistetal ist ohne eigenes Verschulden in eine Situation gelangt, die sie aus finanzieller Sicht nicht allein schultern kann.

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