In Kooperation mit der Uni Bonn und dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Korbach(pm). Die Korbacher Spalte ist eines der bedeutendsten Geotope in Deutschland. Sie wird momentan dreidimensional dokumentiert. Hierbei kooperiert der Nationale Geopark GrenzWelten mit Geowissenschaftlern der Universität Bonn sowie mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Die Dokumentation erfolgt mit Hilfe von Drohnenbefliegungen und der Vermessung mit hochauflösenden Laserscannern. Hintergrund ist das 175-jährige Jubiläum der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV), das im Jahr 2023 gefeiert werden kann. Das Projekt „30 Geotope³“ geht zurück auf eine Initiative von Doktoranden und Studierenden der Universität Bonn. „Wir wollen zeigen, dass die Geowissenschaften auch heute noch spannend sind und hier modernste Methoden zum Einsatz kommen“ erläutert Sabine Kummer, Masterstudentin in Bonn.
Projektleiter Dr. Gösta Hoffmann ergänzt: „Es gelingt mit 30 Geotope³, Fähigkeiten zu vermitteln, die so in keiner klassischen Lehrveranstaltung gelehrt werden. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich hier von den jungen Leuten lerne. Sie können als „Digital Natives“ [zu dt. „digitale Eingeborene“] mit Drohnen fliegen, 3D-Modelle berechnen und Smartphone-Apps entwickeln. Das geht weit über den klassischen Ansatz in den Geowissenschaften hinaus“. Ein erstes Treffen fand bereits vor Ort im Oktober 2020 in Korbach statt. In Abstimmung mit und Unterstützung durch die Kreis- und Hansestadt Korbach, das Wolfgang-Bonhage-Museum und das HLNUG konnten die Arbeiten nun aufgenommen werden. Dabei sind die Teilnehmer von oben in die Spaltenöffnung geklettert und haben jeden Zentimeter der Spalte mit einem hoch modernen Laserscanner aufgenommen. Diese Scans sowie die Drohnenaufnahmen liefern die Daten zur Modellierung des fertigen 3D-Modells der Korbacher Spalte.
Für den Geopark GrenzWelten ist die 3D-Dokumentation eine gelungene Ergänzung zu dem existierenden Informationsangebot. „Neben den klassischen Materialien wie Broschüren und Informationstafeln arbeiten wir schon seit längerer Zeit mit digitalen Medien“ erläutert Kim Peis, Leiterin des Geoparks. „Bereits 2020 haben wir ein Augmented Reality-Modell des Korbacher „Urzeitdackels“ Procynosuchus entwickelt, das sich großer Beliebtheit erfreut.“ Dank der dreidimensionalen Darstellung wird die interessierte Öffentlichkeit künftig die Korbacher Spalte von außen und innen kennenlernen. Dieses Erlebnis steht natürlich auch überregional zur Verfügung und steigert den Bekanntheitsgrad der Fossilfundstelle. „Das finale Modell wird vermutlich im Dezember über die Webseite www.digitalgeology.de präsentiert, zusammen mit erläuternden Texten, Abbildungen und einem Video, in dem wir die 3D-Techniken erklären“ kündigt Edouard Grigowski an, Doktorand an der Uni Bonn und Ideengeber von „30 Geotope³“. Für Fragen rund um den Verlauf des Projektes steht der Nationale Geopark GrenzWelten zur Verfügung.
Kontakt
Projektbüro des Nationalen Geoparks GrenzWelten
Auf Lülingskreuz 60
34497 Korbach
Tel.: 05631-954-512
kim.peis@lkwafkb.de oder geopark@lkwafkb.de