Frankenberg(pm). Für Diskussionen hat bei der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung in der Philipp-Soldan-Stadt Frankenberg der Antrag zur Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm gesorgt. Die Fraktion der neuen Bürgerliste für Frankenberg hatte gegen den Antrag aus der Verwaltung gestimmt, während alle anderen Fraktionen dafür gewesen sind. „Die Antragstellung auf Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm zum jetzigen Zeitpunkt ist richtig“, so Fraktionsvorsitzender Dr. Hendrik Sommer.
Mit diesem Programm will das Land Hessen zum Beispiel die Sanierung von Gebäuden in den Ortskernen, Mehrgenerationentreffs, Dorfmuseen oder Dorfläden sowie Beratung für Innenentwicklungsprojekte fördern. Darüber hinaus ist auch eine Unterstützung von städtebaulich verträglichem Abriss von Gebäuden möglich. Damit ermöglicht es genau die unterschiedlichen Förderhilfen, die in den verschiedenen Stadtteilen Frankenbergs notwendig sind. „Gerade der Leerstand von alter Gebäudesubstanz ist in den Ortskernen oftmals ein großes Problem“, berichtet der Ortsvereinsvorsitzende Hendrik Klinge. „In den vergangenen Gesprächen mit verschiedenen Ortsbeiräten und bei unseren Dorfbesuchen wurden wir mehrfach gebeten, dem entgegenzuwirken“, so Klinge weiter. Aus diesem Grund ist die Entscheidung, sich für dieses Programm zu bewerben, notwendig und folgerichtig. Des Weiteren zeigt die Erfahrung mit den Dorfentwicklungsprogrammen, beispielsweise in Geismar und Dörnholzhausen, dass diese viele positive Aspekte mit sich bringen und von der Bevölkerung stark befürwortet werden. Auch die Befürchtung, dass durch die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm keine neuen Baugebiete mehr erschlossen werden dürfen oder Lücken im Dorfkern nicht bebaut werden können hat sich nicht bestätigt.
Außerdem war Eile geboten: Das Land will in diesem Jahr nur zehn neue Kommunen für den Förderzeitraum 2021 bis 2028 in das Dorfentwicklungsprogramm aufnehmen. Die Bewerbungen hierfür können bis 30. Mai 2021 bei den zuständigen Bewilligungsstellen in den Landratsämtern eingereicht werden. Das auf Grund der knappen Antragsfristen und wegen der gerade zurückliegenden Kommunalwahl der Antrag zur Aufnahme in das Förderprogramm nicht in den Ausschüssen beraten werden konnte, ist auch nach Auffassung der SPD-Fraktion Frankenberg bedauerlich, war aber unumgänglich. Wäre der Tagesordnungspunkt verschoben worden, um darüber in den Ausschüssen zu beraten, wäre die Antragsfrist versäumt worden und die Frankenberger Stadtteilen hätten keine Chance auf eine Teilnahme gehabt. „Wir wollen den Frankenberger Stadtteilen ermöglichen, sich weiterzuentwickeln, Projekte zu starten und Ortskerne zu revitalisieren! Wir sind dafür angetreten, uns für die Ortsteile stark zu machen und halten unser Versprechen!“, so der Fraktionsvorsitzende Dr. Sommer. Abschließend macht die SPD noch deutlich, dass man mit allen Parteien beim Thema Dorfentwicklung zusammenarbeiten wolle und sich gerne im weiteren Verlauf des Programms und bei allen Fragen zur Stärkung der Ortsteile eng mit der FWF abstimmen werde.