Landkreis bietet neue duale Studiengänge im sozialpädagogischen Bereich an

Waldeck-Frankenberg(pm). Der Landkreis Waldeck-Frankenberg ist nicht nur bemüht, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, sondern er möchte auch bei der Ausbildung und bei den Studiengängen seiner Fachkräfte neue Wege gehen. Deshalb hat er zunächst zwei Studienplätze im Bereich der sozialen Arbeit ausgeschrieben, die es den jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten ermöglichen, in einem gut vierjährigen Wechsel von Theorie- und Praxisblöcken einen international anerkannten Bachelor-Abschluss zu erwerben.


Landrat Dr. Reinhard Kubat konnte jetzt die ersten beiden Studentinnen begrüßen. Tiana Emde aus Korbach und Jessica Hecker-Robinson aus Frankenau. Beide begannen am 1. April ihren Ausbildungsgang, bei dessen Durchführung der Landkreis mit der Hochschule Fulda kooperiert. Der Landrat ließ es sich nicht nehmen, die beiden Studentinnen selbst zu begrüßen. „Wir wollen als Landkreis und Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangehen und setzen daher verstärkt auf die Möglichkeiten des dualen Studiums“, betonte der Kreishauschef. Ähnliche Angebote werden u.a. auch im Bereich des Bauingenieurwesens erprobt. Seiner Ansicht nach bieten die dualen Studiengänge, die dezentral auch abseits der großen Universitäts- und Hochschulstandorte angeboten werden, die Chance, jungen Menschen qualitativ hochwertige Ausbildungsmöglichkeiten in Heimatnähe zu eröffnen.

Dies sei für den ländlichen Raum von größter Bedeutung, denn so könne man Bildungsmigration verhindern, die in der Vergangenheit viele hoch qualifizierte junge Leute in die Ballungszentren gezogen habe. Der neu im Bildungsportfolio des Kreises angelegte Bachelor Studiengang Soziale Arbeit wird so aussehen, dass die Studierenden längere Abschnitte in den Fachdiensten Jugend, Soziales, Schulen und Bildung, Gesundheit sowie Sport und Jugendarbeit absolvieren werden Diese Praxisabschnitte dauern zwischen drei und
sieben Monaten, je nach Größe und Umfang der Aufgaben. Einmal pro Monat findet ein Präsenzmodul statt. 8 davon direkt an der Hochschule in Fulda, ansonsten handelt es sich um Onlinemodule, die über eine Präsenzplattform angeboten werden. Das hat den Vorteil, dass ein großer Teil des Studiums von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus absolviert werden kann.

Beim Landkreis selbst steht ein Praxisanleiter zur Verfügung, der die Studierenden fachlich berät und unterstützt. Genau das macht diese Form der Ausbildung nach Ansicht der Verantwortlichen beim Landkreis besonders für Personenkreise interessant, die einen Berufswechsel anstreben, aber auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken möchten. Die beiden ersten Studierenden, Tiana Emde und Jessica Hecker-Robinson, verkörpern die Zielgruppen sehr genau. Tiana Emde hat ein freiwilliges soziales Jahr an
der Kegelsbergschule in Frankenberg absolviert und danach eine Ausbildung zu staatlich anerkannten Erzieherin durchlaufen. Jessica Hecker-Robinson ist verheiratet und hat 2 Kindern. Nach der Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und dem Erwerb der Fachhochschulreife in den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung arbeitete sie als Teilhabeassistentin an der Friedrich-Trost-Schule in Frankenberg.

Beide Kandidatinnen freuen sich nun auf die neue berufliche Perspektive und die Möglichkeit des Erwerbs eines qualifizierten Hochschulabschlusses. Zu den Gratulanten am ersten Arbeitstag zählten u.a. die Stellvertretende Frauenbeauftragte des Landkreises, Karin Herzog, Praxisanleiter Andreas Greif, Annika Möller und Marie-Luise Querl vom FD Personal, Julia Wilke von der Jugend- und
Ausbildungsvertretung, Daniela Kaluscha vom Personalrat sowie Büroleiter und Personalchef Andreas Mann, der in einem Statement betonte, dass die Verwaltung mit der Einrichtung der neuen dualen Studiengänge einmal mehr gezeigt habe, dass sie nicht verstaubt und antiquiert sei, sondern sich den wandelnden gesellschaftlichen Entwicklungen anpasse und sich an den realen Anforderungen der Arbeitswelt orientiere.

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