Kinderfreundliche Kommune – kinderfreundliches Bad Wildungen?

Bad Wildungen(pm). Vor dem Hintergrund des Bürgerhaushalts und der Frage, welche Vorschläge davon umgesetzt werden sollen, erinnert Anke Blume an den Antrag der Fraktion Freie Wähler, dass Bad Wildungen „Kinderfreundliche Kommune“ werden solle. Dieser Antrag wurde damals nicht umgesetzt, da Bad Wildungen schon kinderfreundlich genug sei und es hierfür keines Labels bedürfe, dieses Verfahren würde nur Kosten verursachen. Dem entgegen steht aber, dass sich allein neun Anträge aus dem Bürgerhaushalt mit mehr Kinderfreundlichkeit in Bad Wildungen befassen, ergänzt Susanne Wagener. Bei 56 eingereichten Vorschlägen werde somit fast in jedem fünften Vorschlag mehr Kinderfreundlichkeit gefordert.

Susanne Wagner. Foto:pr

Kinder haben ein Recht auf Bewegung und daher seien attraktive Spielplätze natürlich wichtig. Es gebe aber noch andere Möglichkeiten, dem Bewegungsrecht von Kindern Rechnung zu tragen. Temporäre Spielstraßen seien möglich, aber auch die Sperrung der Brunnenallee an dem ein oder anderen Sonntag im Jahr und der Ausweisung als Spielfläche in dieser Zeit oder die grundsätzliche Ausweisung öffentlicher Flächen als Spielflächen. Kinderfreundlichkeit zeichne sich aber nicht nur durch Bewegungsmöglichkeiten aus. Viel eher bedeute mehr Kinderfreundlichkeit auch ein Mitspracherecht für Kinder, auch bei kontroversen Themen. So gebe es in anderen Gemeinden vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten, wie ein Rederecht für Kinder in Gemeinde- bzw. Stadtverordnetenversammlungen, die auf der Seite der hessischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendbeteiligung mit Beispielen vorgestellt werden.

Kinderrechte müssen überall mitgedacht werden, denn eine starke Demokratie braucht starke Kinder, unterstreicht Anke Blume.

Anke Blume. Foto:pr

Kinderfreundliche Maßnahmen haben darüber hinaus auch verschiedene positive Aspekte: Neben dem naheliegenden Zuzug mehr junger Familien sinke zB auch die Kriminalitätsrate und mehr Arbeitsplätze entstehen, wie die im Auftrag der UNICEF durchgeführte Umfrage „Kinderrechte in Kommunen“ belege.

Der Antrag auf Teilnahme am Netz „kinderfreundliche Kommune“ sei vor knapp zwei Jahren im Magistrat allein aus monetären Gründen abgelehnt worden. Dabei betragen die tatsächlichen Kosten der Verfahrens nur rund 4000,-€ pro Jahr. Das in der Nähe liegenden Witzenhausen sei bereits „Kinderfreundliche Kommune“ und habe dafür Fördermittel aus den LEADER-Programmen erhalten. Die Freien Wähler sehen den Bürgerwillen, unsere Stadt kinderfreundlicher zu gestalten und scheuen auch die Kritik von außen nicht, betont Susanne Wagener. Daher werden wir den Antrag in der neuen Wahlperiode erneut stellen und hoffen, dass Kinderfreundlichkeit dann auch umgesetzt werde und die Abwehrreflexe der Verwaltungsspitze nicht wieder überwiegen.

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