Bürgerinitiative wehrt sich gegen Vorwurf der Gutachten-Manipulation

Vöhl(pm). In einem Artikel einer Lokalzeitung wurde der Verdacht geäußert, dass vorsätzlich Fleischreste ausgelegt wurden, um die Aviafauna rund um den geplanten Windpark „Mühlenberg“ zu beeinflussen. Gegen diesen Vorwurf wehrt sich die Bürgerinitiative IMNE. Der pauschale Manipulationsvorwurf ist wie ein Schlag ins Gesicht für alle rein ehrenamtlich Tätigen, die mit dem Verein IMNE den Naturraum Mühlenberg vor einem Windpark schützen wollen, heißt es in der Mitteilung. Allein schon ein Blick auf die Landkarte zeigt, wie absurd dieser Vorwurf ist. Denn solch eine Aktion würde den Bemühungen der Initiative nur schaden. Das Auslegen von Tierresten in dem beschriebenen Bereich zwischen Herzhausen und Buchenberg,dass ist Luftlinie Ochsenbühl und Estenberg, hätte die Greifvögel vom Plangebiet nur abgezogen. Und die Sichtungen dort auf der Höhe des Mühlenbergs sind entscheidend. Fliegen die Vögel nur ein paar Meter daneben, sind sie kein Hinderungsgrund mehr für die Windkraftplanung.

Wie Herr Kieweg (VEW) in dem Artikel treffend bemerkte, weichen die erstellten Gutachten oft von den Beobachtungen der Naturfreunde ab. Die Büros beobachten in der Regel auch nur drei Stunden in der Woche, den Rotmilan zum Beispiel, oft seltener. Gerade im Bereich des Mühlenbergs mit den vielen schwer einsehbaren Seitentälern reicht das sicherlich nicht aus. Ein weiteres grundlegendes Problem ist: Die selbständigen Biologen der Gutachterbüros sind meist auf die wiederholten Aufträge der lokalen Windkraftplaner angewiesen, um existieren zu können.

Von Unabhängigkeit kann daher in der Realität keine Rede sein. Aus dem besagten Artikel geht ja z.B. hervor, dass das Gutachterbüro seit 2016 kartiert und heute immer noch? Da fragt man sich doch, darf es solange nachbessern, bis es VEW schließlich passt? Die Bürgerinitiative IMNE sieht in dem Manipulationsvorwurf nur ein Ablenkungsmanöver.

Bereits im Teilregionalplan Energie Nordhessen von März 2015 wurde der Mühlenberg vom Regierungspräsidium Kassel bezüglich Windkraftplanung aus naturschutzfachlicher Sicht als bedenklich eingestuft. Schon damals hat man eine hohe Aktivität von Rotmilan, Schwarzstorch und Fledermäusen beschrieben und man wies auf die Nähe zum Nationalpark hin. Die Situation ist heute sogar noch verschärft, da der Nationalpark näher gerückt ist. Auf dem Mühlenberg hätte nie ein Windpark geplant werden dürfen. Es ist an der Zeit, dass VEW und die Politik aufhören, dieses Vorhaben erzwingen zu wollen, so die Initiative.

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