Busbranche belastet Umwelt und Steuerzahler am wenigsten

Wissmüller: „Ohne Soforthilfen droht ab Juli eine Insolvenz-Welle“

Gießen / Wiesbaden / Michelstadt (pm). Hessens Busunternehmer versuchen weiter, ihre durch die Coronakrise ausgebremsten Betriebe zu retten. Der bundesweite Aktionstag am Mittwoch (27. Mai) zur Rettung der Busunternehmen habe zwar etwas Aufmerksamkeit auf die dramatische Lage der Busbranche gelenkt: „Politiker zeigen viel Verständnis für die akuten Nöte der Betriebe und Beschäftigten – zum Retten der Unternehmen und Jobs brauchen wir aber konkrete Entscheidungen“, fordert der Vorsitzende des Landesverbandes Hessischer Omnibusunternehmer (LHO), Karl Reinhard Wissmüller in einer am 29. Mai in Wiesbaden verbreiteten Erklärung.

In einer von den hessischen Busunternehmen am 27.05. in Wiesbaden an Verkehrsminister Tarek Al-Wazir übergebenen Resolution heißt es, die Busbranche belaste Umwelt und Steuerzahler am wenigsten: Während für die Lufthansa mit 87.000 Beschäftigten neun Milliarden Staatshilfen zugesagt wurden (und für die Bahn mit 198.000 Mitarbeitern zehn Milliarden), gehe die Busbranche mit 240.000 Beschäftigen bisher leer aus. Das Verschwinden heimischer Busunternehmen wäre „ein schwerer Rückschlag für die Verkehrswende hin zu umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsmitteln“, so Wissmüller. Laut Umweltbundesamt verursacht der Bus die niedrigsten Umweltkosten und ist das Verkehrsmittel mit den niedrigsten Treibhausgas-Emissionen.


Wie der LHO versichert, können die bisherigen Hilfsangebote Hessens Busgewerbe nicht retten: Daher fordert der Verband endlich konkrete Hilfen in Form einer nicht rückzahlbaren Soforthilfe pro Reisebus und Monat. Ferner muss es ein deutschlandweites Konzept zur Wiederaufnahme von Busreisen geben und eine Reduzierung der Mehrwertsteuer für Busreisen auf 7 %, um die Branche beim Wiedereinstieg in den Betrieb zu unterstützen. „Ohne kräftige Soforthilfen im Juni können rund 90 Prozent der Bustouristik-Unternehmen nur noch wenige Wochen überleben.

Wenn Politiker, die Milliardenhilfen für Fluglinien und die Bahn bewilligt haben, die Busbranche nicht rasch unterstützen, droht in der zweiten Jahreshälfte das Aus vieler mittelständischer Busunternehmen“, warnt Wissmüller. Wer die systemrelevante Infrastruktur im Busverkehr sichern und künftig zudem mehr für den Klimaschutz tun will, müsse jetzt mithelfen, die Branche zu retten.

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